Dresdner Professor zeigt, wie man erfolgreich mit KI Geld anlegt
Dresden - Die Inflation frisst dein Erspartes und die Habenzinsen bei der Hausbank waren auch mal höher? Dann sollte das Geld von der hohen Kante schnellstens angelegt werden. Aber wo anfangen? Viele scheuen sich noch vor dieser Frage. Doch wie Forscher der TU Dresden herausfanden, braucht man sich nicht mehr vor dem Bank-Berater zu blamieren. Denn kostenlose Künstliche Intelligenzen helfen dabei - mit Erfolg.
"Schlechter als die großen amerikanischen Vermögensberater sind sie nicht", sagt Lars Hornuf (42), BWL-Professor und Finanzwissenschaftler an der TU Dresden.
Sein Team und er haben sich diese "Large Language Models" (LLM, "große Sprachmodelle") in mehreren Experimenten angeschaut: 64 erfundene Anleger mit verschiedensten Präferenzen tobten sich auf 32 Sprachmodellen aus.
Darunter chinesische Anbieter, "Gemini" von Google und der wohl berühmteste Vertreter ChatGPT.
Das Ergebnis: Chinas "Baichuan" ist der Beste, die großen Bekannten im Mittelfeld. "Die Tipps sind sehr konkret und werden meist begründet." Auch seien die LLM risikofreudiger, viele von ihnen sind kostenlos.
Dabei gilt: "Man braucht ein gewisses Basiswissen." Man müsse schon wissen, wo man wie eine Aktie oder ein ETF kaufen kann, so Hornuf. Das teste der Professor auch gern mal im Freundeskreis - "mit gemischten Ergebnissen", lacht er.
TU Dresden arbeitet mit KI
Doch auch das könnte man ja eine KI fragen. Und: Je konkreter die Befehle ("Prompts"), desto besser. Denn KI steckt noch in den Kinderschuhen.
Sie "halluzinieren" oft, wie Hornuf sagt. Heißt: Manche Portfolios sind größer als 100 Prozent, empfohlene Wertpapiere existieren vielleicht nicht. Das liegt daran, dass KI nicht wirklich denkt.
Sie berechnet die Wahrscheinlichkeit des nächsten Buchstabens, auf der Grundlage ihrer oft Abertausenden Trainingstexte.
"LLMs sind eh nicht dafür gedacht, genau eine Antwort zu liefern", so Hornuf weiter. "Am besten funktionieren sie, wenn man sich mit ihnen unterhält."
So lernen sie auch aus ihren Fehlern. Und Sie, wie das Sparen heutzutage funktioniert.
Titelfoto: Steffen Füssel, Steffen Fuessel