Manege frei für Pepina: Sie ist Sachsens erste "Clownesse"
Dresden - Wenn andere über sie lachen - hat Talina Scholl (18) ihren Job gut gemacht! Denn sie ist eine Clownesse - ein weiblicher Clown. Von Frauen ihres Schlages gibt es europaweit nicht sehr viele. Talina kaspert als "Pepina" in der Manege von Circus Busch, der bis 21. Juli auf der Cockerwiese gastiert.
Talinas Kulleraugen blitzen, unablässig lacht und kichert sie - sie scheint für den Beruf des Spaßmachers geboren. "Ich bin bei einem Gastspiel in Tallin zur Welt gekommen, daher kommt mein Name Talina", verrät die Clownesse.
Als bei einer Tournee in Schweden der Clown ausfiel, sprang Talina als Ersatz ein. "Ich war einfach die lustigste und tolpatschigste in der Familie. Artistisch eher nicht begabt", grinst Talina.
Längst hat sie ihre Ersatznummer professionalisiert, arbeitet mit ungewöhnlichen Requisiten wie Mülltonne oder Kassettenrekorder und Handtaschen-Hund Fiffi. Betritt sie in XXL-Karo-Hosen, schwarzer Brille, roter Nase, rotem Mund und roten Wangern die Manege, jubeln vor allem die Kinder.
Was sie vielleicht gar nicht so schnell bemerken: Talina unterhält das Publuikum nicht nur am Boden, sondern auch als Artistin hoch oben in der Manege - an Ring, Schwungseil und Netz.
"Deshalb ist mein Clowns-Kostüm so angelegt, dass ich mich schnell umziehen kann."
Allen Schwierigkeiten zum Trotz, mit denen vor allem kleine Zirkusse zu kämpfen haben, sieht Talina ihre Zukunft im Zelt. "Ich könnte mir kein normales, geregeltes Leben vorstellen. Ich finde es toll, immer in neuen Städten und Orten aufzutreten. Immer neue Menschen kennenzulernen", schwärmt Talina.
"Ich liebe es, Clownesse zu sein." Warum sich nicht mehr Frauen in diesen Beruf trauen? "Vielleicht schämen sie sich, sich zum Clown zu machen." Für Talina ist es der schönste Beruf der Welt!