"DJ Happy Vibes" und seine Verschwörungs-Theorien: Zoff zwischen AfD und "Freien Sachsen"
Heidenau - Vom Kult-DJ zum Verschwörungsideologen: Nachdem Andreas "Happy Vibes" Hofmann (56) seine Kandidatur als Landrat für die rechtsextremen "Freien Sachsen" bekannt gab, hielt er nun seine erste Wahlkampfrede - und die strotzte nur so vor Verschwörungstheorien.
Bankhaus Rothschild, "Great Reset", die Bilderberger - kaum eine antisemitisch besetzte Verschwörungstheorie, die Hofmann den rund 250 Demonstranten auf dem Heidenauer Markplatz nicht als Ursache für Pandemie, Ukraine-Krieg und sogar das Kennedy-Attentat präsentierte.
Es ist die erste Rede auf einer Demo, seit er 2018 bei der ebenfalls rechtsextremen Gruppierung "Pro Chemnitz" auftrat. Dass er nun wieder ans Mikro tritt, hat einen Grund: Er will für die "Freien Sachsen" Landrat in der Sächsischen Schweiz/Osterzgebirge werden und sammelt dafür Unterschriften.
Selbiges Amt strebt auch Ivo Teichmann (54) von der AfD an. Er poltert auf Telegram gegen seinen Konkurrenten: "DJ Happy Vibes hat keine Ausbildung, keine Erfahrung und Kenntnisse von der öffentlichen Verwaltung. Wie will er eine Behörde mit über 1000 Mitarbeitern fachlich führen? Geht es den Freien Sachsen wirklich um den notwendigen Wechsel im Landratsamt oder vordergründig um die eigene Profilierung als Partei?"
Das Verhältnis zwischen den beiden Rechts-Parteien ist über die Sächsische Schweiz hinaus ambivalent: So unterstützen die Freien Sachsen widerstandslos Jörg Dornau (51, AfD) im Kreis Leipzig. Dort jedoch, wo es zu Konkurrenz-Kandidaturen kommt, gibt es Zoff.
Titelfoto: Marko Förster