Dieses Kino in Sachsen sucht Möbel und Lampen aus der guten, alten Zeit
Frankenberg - Das Welt-Theater Frankenberg ist ein Kino wie aus einer anderen Zeit. Wer hier durch die Türen tritt, taucht in eine vergangene Ära ein: alte Filmtechnik, nostalgisches Ambiente und ein Hauch von Kinomagie, wie es sie heute kaum noch gibt. Während viele große Kinos mit modernster Technik und riesigen Leinwänden locken, kämpfen in Frankenberg ein paar Unermüdliche dafür, diesen historischen Ort zu erhalten.

"Wir streben Barrierefreiheit an", sagt Burkhard Werner (51), Sprecher des Vereins, der das Kino betreibt. "Die Stolperfallen, die aktuell beseitigt werden, sind gefährlich, gerade für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen."
Gemeinsam mit Schülern der Sächsischen Sozialakademie wurde an der Barrierefreiheit gearbeitet und die jungen Leute haben sich dabei gleich noch praktisches Wissen angeeignet.
"Sie lernen im Lernfeldunterricht, was Barrierefreiheit bedeutet und haben das hier direkt umgesetzt", erzählt Werner. Das große Finale gibt es in zwei Wochen: Dann starten die Senioren-Kinotage, bei denen sich zeigt, ob die Umbauten wirklich etwas bringen.
Vereinsvorsitzender Thomas Zschemisch (45) erklärt: "Jeder, der das Kino betritt, macht eine Zeitreise." Genau deshalb wird auf Facebook nach alten DDR-Lampen, Sesseln und Möbeln aus den 50er-Jahren gesucht, um das nostalgische Ambiente zu bewahren.





Nostalgie-Kino steht finanziell auf der Kippe

Doch trotz all dieser Leidenschaft bleibt das Kino finanziell auf der Kippe.
"Wir haben eine monatliche Mietbelastung von fast 2000 Euro an unseren Vermieter. Dazu kommen GEMA-Gebühren, Filmmieten, Heizung, Strom", so Werner.
Auch die aktuellen Baumaßnahmen kosten Geld, sogar die Entsorgung des alten Baumaterials muss gestemmt werden.
"Heute kam der zweite Container für das alte Bauholz. Das kostet uns 100 bis 150 Euro pro Container."
Für den Erhalt braucht es Unterstützung. Jeder, der helfen möchte – sei es mit Möbeln, Spenden oder ehrenamtlicher Hilfe – kann sich direkt beim Welt-Theater Frankenberg melden.
Titelfoto: Ralph Kunz