"Diese Umstiegszeit können Sie vergessen!" - Keine S-Bahn nach Riesa geplant!

Dresden/Riesa - Die Schiene boomt: 92.000 Menschen fuhren 2023 mit den Nahverkehrszügen des Verkehrsverbunds Oberelbe (VVO) - jeden Tag. Das spüren Regionalexpress-Pendler am stärksten: Seit Jahren soll eine S-Bahn-Linie zwischen Dresden und Riesa den RE 50 Dresden-Leipzig entlasten. Doch dem VVO fehlt dafür das Geld - und das wohl noch die nächsten 18 Jahre.

Zumindest der Regionalexpress hält noch in Riesa.
Zumindest der Regionalexpress hält noch in Riesa.  © Sebastian Schultz

Die Verbandsversammlung des VVO hat vergangenen Monat die "geplante Option einer neuen Linie S 5 zwischen Riesa und Dresden aufgegeben", wie es in einer Mitteilung heißt. Dafür fehle schlicht das Geld.

Der Verband lege nun "große Hoffnung auf Bund und Länder", die finanziellen Mittel bereitzustellen, so eine Sprecherin auf TAG24-Nachfrage.

Damit ist die Linie vorerst bis Dezember 2042 vom Tisch.

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Dabei lief es letztes Jahr so gut: Knapp 200 Millionen Fahrgäste fuhren mit den zwölf Transportunternehmen zwischen Riesa, Hoyerswerda und Bad Schandau - gut zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Allein 5,11 Millionen davon nutzten den RE 50.

Der Zug ist Sachsens begehrteste Verbindung - doch alles andere als beliebt: Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte zuletzt die "untragbaren Zustände" in den Zügen.

Radebeuls CDU-Chef Ulrich Reusch (69).
Radebeuls CDU-Chef Ulrich Reusch (69).  © Steffen Füssel, Steffen Fuessel

S-Bahn-Halt in Radebeul-Kötzschenbroda gefordert

Hält hier demnächst der RE 50?
Hält hier demnächst der RE 50?  © Petra Hornig

Der Nahverkehr zwischen Dresden und Leipzig sei "nicht erst seit dem Deutschlandticket chronisch überfüllt".

Dabei bleiben einige Fahrgäste auf der Strecke: "Wenn ich aus Radebeul nach Riesa will, muss ich eine halbe Stunde warten oder verpasse die Bahn", so Radebeuls CDU-Chef Ulrich Reusch (69) zu TAG24.

Die knapp 33.000 Einwohner große Lößnitzstadt wird wegen Bauarbeiten aktuell gar nicht angefahren, Radebeuler müssen nach Coswig pendeln. Dort beträgt der Umstieg vier Minuten.

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"Diese Umstiegszeit können Sie vergessen!" Schließlich sei die S-Bahn oft verspätet. Reusch fordert deshalb einen zusätzlichen Halt in Radebeul-Kötzschenbroda. Der VVO meint auf TAG24-Nachfrage, dass vier Minuten "ein optimaler Übergang" sei.

Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, Sebastian Schultz

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