Die Welt ist eine Box – und mehr: Königsbrücker Firma boomt dank Pappe
Königsbrück - Sachsen bleibt Gründerland – trotz aller Krisen. Eine der noch ganz jungen Erfolgsgeschichten heißt "Boxxco" und befindet sich in Königsbrück. Kaum zu glauben: Das Unternehmen boomt dank Pappe!
Zwei Besonderheiten muss Firmenchef Michael Arndt (46) unbedingt noch schnell vorm Betriebsrundgang zeigen.
Da wäre zunächst die Baugrube für die zweite Produktionshalle. Arndt ist stolz auf sie, weil gerade erst Halle 1 in Betrieb gegangen ist.
Und dann ist da noch das Feelgood-Team. Eine dreiköpfige "Spezialeinheit", die sich um das Wohl der Kolleginnen und Kollegen kümmert.
Und das bei nur 17 Mitarbeitern insgesamt.
Schnell wird klar, dass der Hinweis nicht ganz uneigennützig ist: "Wir suchen noch Mitstreiter", so Arndt. Er deutet auf leere Schreibtische in der ebenfalls neu entstandenen Firmenzentrale im Gewerbegebiet von Königsbrück.
"Boxxco" macht "eigentlich alles, was der Kunde will"!
Über den Arbeitsplätzen eine Auswahl der Produkte. Da stehen bedruckte und unbedruckte Kartons neben der Pfefferkuchenverpackung für Pulsnitz. Geschenkboxen finden sich ebenso wie der "Bierkalender", der in dieser Adventsaison erstmals seine Abnehmer finden soll.
"Ob millimetergenaue Faltkartons oder Endloswellpappen – wir machen eigentlich alles, was der Kunde will. Insgesamt 4000 Produkte", betont Marketingchef André Sauermann (38).
"Aber wir pflegen das reine B-2-B-Geschäft, also beliefern nur Firmen, darunter namhafte Global Player."
Firma verzeichnet Umsatzwachstum
Allein Corona will sein Chef Arndt den rasanten Aufstieg aber nicht zubilligen.
Das, was die großen Abnehmer zum Beispiel 2021 zusätzlich bestellt hätten, relativiere sich jetzt wieder durch geringere Abnahmemengen.
Trotzdem verzeichnet die Firma Umsatzwachstum.
Ein bisschen ist es auch Arndts guter Riecher. Der gelernte Kaufmann erkannte vor wenigen Jahren den riesigen Markt, der sich rund um das Material auftut.
"Pappe fasziniert mich. Sie ist vielseitig verwendbar und ein Produkt der Kreislaufwirtschaft."
Dank eines guten Finanzberaters im Ort und Förderung vom Land wurde man in nur sechs Jahren vom Kleinstunternehmen zum Mittelständler.
Titelfoto: Ronald Bonss