Wusstest Du, wie lang das Wasser der Elbe von Tschechien bis zur Nordsee braucht?
Dresden - Sie ist Naherholungs- und Naturschutzgebiet, Lebensraum, Verkehrsweg, Revier für Wassersportler, Schicksalsfluss und wird von einem eigenen Radweg flankiert: Die Elbe durchzieht Sachsen als blaues Band. Von Fischerei bis Hochwasser - ein Fluss in Zahlen.
1094 Kilometer ist der gesamte Flusslauf der Elbe lang. Sie entspringt in Tschechien, fließt durch Deutschland und mündet bei Cuxhaven in die Nordsee.
1386 Meter hoch liegt die Quelle des Stroms. Sie befindet sich nordwestlich von Špindlerův Mlýn (Spindlermühle) am Hauptkamm des Riesengebirges in Tschechien. Dort wird das Wasser mehrerer kleiner Quellbäche an der Elbfallbaude symbolisch in einem mit Steinen eingefassten Wasserloch gesammelt.
24,5 Millionen Anwohner leben im 148.268 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet des Flusses in Deutschland und Tschechien.
3 Großstädte mit mindestens 100.000 Einwohnern liegen direkt am Fluss: Dresden, Magdeburg, Hamburg.
1280 Kilometer lang ist der Elberadweg.
172 Kilometer Elblauf bestreift die Wasserschutzpolizei Sachsen neben Seen und Talsperren im Freistaat.
8 Tage benötigt das Wasser der Elbe bei mittlerer Wasserführung, um von der tschechischen Grenze bis nach Geesthacht an der Nordsee zu gelangen.
Badeverbot und mehr als ein Meter dickes Eis auf der Elbe
100 Meter im Umkreis von Brücken ist Baden verboten - ansonsten überall an der Elbe grundsätzlich erlaubt.
35 Euro Verwarngeld werden fällig, wenn man an den Dresdner Elbbrücken unter dem falschen Brückenbogen flussauf- oder -abwärts fährt. Hier herrscht Linksverkehr. Damit ist gewährleistet, dass der Bergfahrer (flussaufwärts Richtung Tschechien) im Gegenstrom der Elbe besser navigieren kann. Das Verwarngeld gilt übrigens auch für Paddler und Schlauchbootfahrer!
6 Tage lang war die Elbe am Pegel Dresden zuletzt vom 31. Januar bis 6. März 1963 vollständig zugefroren. In den Jahren 1784 und 1799 war die Elbe hier jeweils von Ende Dezember bis Februar immer zugefroren.
110 Zentimeter dick war die Eisschicht 1784 rund um Dresden. Aufgebrochene Eisschollen beschädigten beim Tauwetter später Teiche und Brücken.
12 der 21 deutschen Lurcharten fühlen sich in den stehenden Auengewässern entlang der Elbe wohl - von Moor- und Laubfrosch bis Rotbauchunke. Diese hierzulande vom Aussterben bedrohte Art ist existenziell auf den jahreszeitlichen Wechsel der Wasserstände angewiesen.
Elbe war Grenze zwischen DDR und BRD - und sorgte für die "Sächsische Sintflut"
1,04 Meter lang war ein erster Lachs, der im August 2006 an der sächsisch-tschechischen Grenze gefangen wurde. Steigende Wasserverschmutzung war im 20. Jahrhundert für das Aussterben vieler Fischarten in der Elbe verantwortlich. 1925 kam die bis dahin sehr einträgliche Fischerei des Atlantischen Lachses völlig zum Erliegen. 1921 wurde bei Wootz in Brandenburg der vermutlich letzte kapitale Elb-Stör gefangen.
93,7 Kilometer lang war der Elbe-Abschnitt, der bis 1990 die Grenze zwischen DDR und BRD bildete - zwischen Lütkenwisch und Boizenburg/Lauenburg. Personenschifffahrt war verboten, grenzüberschreitender Gütertransport zugelassen.
2 Pumpspeicherwerke gibt es an der Elbe: in Niederwartha (bei Dresden) und am Elbhang bei Geesthacht (bei Hamburg). Sie können Spitzenlasten der Stromversorgung abfedern.
1845 wurde das von März bis April andauernde bislang extremste Elbehochwasser der Neuzeit als "Sächsische Sintflut" bezeichnet. Es übertraf noch das verheerende Hochwasser von 2002, das als "Jahrhunderthochwasser" und eine der schwersten Naturkatastrophen in Sachsen aller Zeiten in die Geschichte einging.
1904 im Juli und August trocknete die Elbe in Folge einer langanhaltenden Dürre fast gänzlich aus. Ein übrig gebliebenes Rinnsal konnte an vielen Stellen Dresdens durchwatet werden.
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