Deutsche Bahn verkauft Intercity-Züge! Wie geht es mit Fernverkehr in Sachsen weiter?

Dresden/Chemnitz - Die Deutsche Bahn (DB) will ihre Intercity-Züge vom Typ "Stadler KISS" loswerden. Betroffen ist damit unter anderem die Linie 17 zwischen Chemnitz, Dresden, Berlin und Warnemünde.

Künftig sollen keine "Stadler KISS"-Intercitys mehr zwischen Chemnitz und der Ostsee mehr rollen.
Künftig sollen keine "Stadler KISS"-Intercitys mehr zwischen Chemnitz und der Ostsee mehr rollen.  © Maik Börner

Wie der Konzern auf TAG24-Anfrage mitteilte, sollen alle Triebzüge der Baureihen 4010 (sechsteilig) sowie 4110 (vierteilig) verkauft werden. Zur Angebots-Abgabe ist am gestrigen Dienstag eine Anzeige auf dem "DB Gebrauchtzug-Portal Personenverkehr" geschaltet worden.

"Die Züge hatte DB Fernverkehr 2019 gebraucht erworben, um Lieferprobleme bei anderen Fahrzeugen zu überbrücken. Die Auslieferung des Intercity 2 von Alstom hatte sich damals verzögert, ebenso der Einbau von ETCS sowie die Zulassung für Fahrten in die Schweiz", erklärt ein DB-Sprecher.

Mittlerweile hätte der Hersteller jedoch fast alle 70 Intercity 2 ausgeliefert. "Somit können diese Züge zukünftig auf den betreffenden Linien (Stuttgart-Zürich und Dresden-Berlin-Rostock-Warnemünde) zum Einsatz kommen", heißt es.

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Für Fahrgäste bedeutet dies einen Komfortverlust. Schließlich besitzen die KISS-Züge auch Ledersitze in der zweiten Klasse. Wegfallen würden ebenfalls die zwei Bistro-Cafés. Immerhin: Das Sitzplatzangebot würde zumindest auf der Linie 17 steigen (2. Klasse: von 271 auf 392, 1. Klasse: von 31 auf 70).

Reisende müssen künftig auf Ledersitze in der zweiten Klasse verzichten.
Reisende müssen künftig auf Ledersitze in der zweiten Klasse verzichten.  © Westbahn

Twindexx-Intercity ersetzen KISS-Züge

Der Twindexx-IC2 von Alstom soll auf zwei Linien übernehmen. (Archivbild)
Der Twindexx-IC2 von Alstom soll auf zwei Linien übernehmen. (Archivbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

"Die nur neun kurzen und acht längeren Fahrzeuge bilden die kleinste Teilflotte im Fernverkehr und bieten lediglich rund zwei Prozent aller Sitzplätze", betont der DB-Sprecher.

Wann genau die Umstellung auf die Twindexx-Zugverbände von Alstom passieren werde, sei noch unklar. Solange es keinen Käufer gebe, würden die KISS-Züge zunächst weiterfahren.

Als Interessent könnte die ÖBB Personenverkehr AG infrage kommen. Wie LOK Report berichtet, prüft das Unternehmen derzeit die Beschaffung von gebrauchten Elektrotriebzügen.

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Die Einflottung sei ab August 2025 geplant.

Titelfoto: Maik Börner

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