Deutlich weniger CO2-Emissionen: Sächsische Firma testet neuen Heizstoff!
Dresden - Heizen ist einer der Klimatreiber. In Kesselsdorf testet die Firma Primagas einen neuen Heizstoff, mit dem sich die Emissionen erheblich reduzieren ließen: regenerativer Dimethylether (rDME). Das Interesse der Wirtschaft ist groß. Das der Politik auch.
Für Stephan Klosterkamp, Geschäftsführer von Primagas, könnte rDME eine realistische Alternative zu regenerativem Strom und grünem Wasserstoff vor allem auf dem Land sein. Aber noch ist es nicht so weit.
Um rDME zur Marktreife zu bringen, hat Klosterkamp aktuell drei Testanlagen in Betrieb. Die Heizungsanlagen inklusive Tank und Gastherme sind mit verschiedenen Flüssiggas- und rDME-Mischungsverhältnissen befüllt, um herausfinden, wie sich die Mischungen machen und ob Regler, Ventile und Leitungen angepasst werden müssen.
Dimethylether wird als Biokraftstoff eingestuft. Bei Raumtemperatur und unter normalem Druck ist er gasförmig und in Druckflaschen oder Tanks leicht zu transportieren.
Der große Vorteil: Einer Studie zufolge verursacht rDME bis zu 85 Prozent weniger CO2 im Vergleich zu fossilen Energien wie Diesel und Heizöl.
Gebäudesektor verursachte 2021 rund 10 Prozent der Treibhausgas-Emissionen
Im Jahr 2021 waren nach Angaben des Statistischen Bundesamts knapp 70 Prozent des CO2-Ausstoßes von insgesamt rund 210 Millionen Tonnen im Bereich Wohnen auf das Heizen zurückzuführen.
Der Gebäudesektor als solcher verursachte rund 10 Prozent der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland.
Als die Anlagen in Kesselsdorf vor einem Jahr in Betrieb genommen wurden, stattete Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) Primagas einen Besuch ab.
Anlässlich einer kürzlichen Besichtigungstour sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig (50, SPD): "rDME könnte ein möglicher Treiber der Energiewende in Sachsen und in Deutschland sein." Er wolle sich weiter dafür einsetzen, dass Sachsen ein führender Standort für zukunftsorientierte Technologien und kreative Ideen wird.
Titelfoto: Thomas Türpe