Der Zukunft zugewandt: Sachsen nimmt erstes wasserstofffähiges Gaskraftwerk in Betrieb

Leipzig - Heute schon an morgen denken: Das neue Gasheizkraftwerk der Messestadt ist das erste wasserstofffähige Kraftwerk Deutschlands. Und: Trotz Pandemie blieb der Bau im Zeitplan und kostete nicht mehr als veranschlagt.

Die Pumpenhalle für Fernwärme - die zwei Gasturbinen mit jeweils 62,5 Megawatt elektrischer Leistung sind für die Verbrennung von Wasserstoff geeignet. Das wird voraussichtlich ab 2025 so weit sein.
Die Pumpenhalle für Fernwärme - die zwei Gasturbinen mit jeweils 62,5 Megawatt elektrischer Leistung sind für die Verbrennung von Wasserstoff geeignet. Das wird voraussichtlich ab 2025 so weit sein.  © dpa/Jan Woitas

Am Netz ist der Meilenstein für die Fernwärme-Zukunft der Stadt bereits seit Sommer, offiziell eingeweiht wurde das Werk am Montag. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (65, SPD) stolz: "Mit dem HKW Leipzig Süd sichern wir die Energieversorgung und liefern zugleich einen wichtigen Beitrag zum Erreichen unserer Klimaziele."

Vorerst läuft das Werk mit Erdgas, später mit Wasserstoff, sobald die Voraussetzungen für die Technik vorliegen. Das Kraftwerk ist eines der emissionsärmsten Gasturbinen-Kraftwerke weltweit.

Nach Angaben der Stadtwerke Leipzig stoßen vergleichbare Kraftwerke mehr als 700  Tonnen an Kohlenmonoxid und über 600 Tonnen Stickoxide pro Jahr aus.

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Beim HKW Süd sind es jeweils unter 100 Tonnen, die Grenzwerte nach Bundesimmissionsschutzgesetz liegen beim Achtfachen (Stickoxide) beziehungsweise 1700-Fachen (Kohlenmonoxid).

Bei Kohlendioxid bleibt das HKW Süd rund 35.000 Tonnen unter den Werten von Referenz-Gasturbinenanlagen.

Läuft nicht nur äußerst umweltschonend und mit vergleichsweise kleinem CO2-Abdruck, das HKW Süd in Leipzig ist "wasserstoff-ready" und sieht (für ein Heizkraftwerk) auch noch gut aus.
Läuft nicht nur äußerst umweltschonend und mit vergleichsweise kleinem CO2-Abdruck, das HKW Süd in Leipzig ist "wasserstoff-ready" und sieht (für ein Heizkraftwerk) auch noch gut aus.  © PR/Leipziger Gruppe
Das Gasturbinenkraftwerk soll vor allem dann in Betrieb gehen, wenn Wind und Sonne keinen Strom liefern. Damit bleibt's zu Hause immer warm.
Das Gasturbinenkraftwerk soll vor allem dann in Betrieb gehen, wenn Wind und Sonne keinen Strom liefern. Damit bleibt's zu Hause immer warm.  © IMAGO/Westend61/Joseffson
OB Burkhard Jung (65, SPD) will mit Leipzig bei der Energieversorgung bis Ende der 30er-Jahre klimaneutral werden.
OB Burkhard Jung (65, SPD) will mit Leipzig bei der Energieversorgung bis Ende der 30er-Jahre klimaneutral werden.  © imago/Steffen Schellhorn

Bau von Kraftwerk bleibt in veranschlagtem Kostenrahmen

Einmal Kraftwerk, immer Kraftwerk - eine historische Ansicht des Heizkraftwerks Süd um 1910.
Einmal Kraftwerk, immer Kraftwerk - eine historische Ansicht des Heizkraftwerks Süd um 1910.  © PR

Das Besondere: Das Kraftwerk läuft nur dann, wenn anfallende Wärme in der Stadt auch genutzt wird.

Es kommt zum Einsatz, wenn erneuerbare Energien aus Wind und Sonne nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Die thermische Leistung liegt bei 163 Megawatt, die elektrische bei 125 Megawatt.

Insgesamt investiert Leipzig momentan mehr als 300 Millionen Euro in seine neuen Kraftwerke, darunter zwei neue Blockheizkraftwerke in den Stadtteilen Möckern und Lausen.

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Allein das HKW Süd kostete rund 180 Millionen Euro.

Bemerkenswert: Der Bau blieb im veranschlagten Kostenrahmen.

Titelfoto: Bildmontage: PR/Leipziger Gruppe, IMAGO/Steffen Schellhorn

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