Der Zukunft zugewandt: Sachsen nimmt erstes wasserstofffähiges Gaskraftwerk in Betrieb
Leipzig - Heute schon an morgen denken: Das neue Gasheizkraftwerk der Messestadt ist das erste wasserstofffähige Kraftwerk Deutschlands. Und: Trotz Pandemie blieb der Bau im Zeitplan und kostete nicht mehr als veranschlagt.
Am Netz ist der Meilenstein für die Fernwärme-Zukunft der Stadt bereits seit Sommer, offiziell eingeweiht wurde das Werk am Montag. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (65, SPD) stolz: "Mit dem HKW Leipzig Süd sichern wir die Energieversorgung und liefern zugleich einen wichtigen Beitrag zum Erreichen unserer Klimaziele."
Vorerst läuft das Werk mit Erdgas, später mit Wasserstoff, sobald die Voraussetzungen für die Technik vorliegen. Das Kraftwerk ist eines der emissionsärmsten Gasturbinen-Kraftwerke weltweit.
Nach Angaben der Stadtwerke Leipzig stoßen vergleichbare Kraftwerke mehr als 700 Tonnen an Kohlenmonoxid und über 600 Tonnen Stickoxide pro Jahr aus.
Beim HKW Süd sind es jeweils unter 100 Tonnen, die Grenzwerte nach Bundesimmissionsschutzgesetz liegen beim Achtfachen (Stickoxide) beziehungsweise 1700-Fachen (Kohlenmonoxid).
Bei Kohlendioxid bleibt das HKW Süd rund 35.000 Tonnen unter den Werten von Referenz-Gasturbinenanlagen.
Bau von Kraftwerk bleibt in veranschlagtem Kostenrahmen
Das Besondere: Das Kraftwerk läuft nur dann, wenn anfallende Wärme in der Stadt auch genutzt wird.
Es kommt zum Einsatz, wenn erneuerbare Energien aus Wind und Sonne nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Die thermische Leistung liegt bei 163 Megawatt, die elektrische bei 125 Megawatt.
Insgesamt investiert Leipzig momentan mehr als 300 Millionen Euro in seine neuen Kraftwerke, darunter zwei neue Blockheizkraftwerke in den Stadtteilen Möckern und Lausen.
Allein das HKW Süd kostete rund 180 Millionen Euro.
Bemerkenswert: Der Bau blieb im veranschlagten Kostenrahmen.
Titelfoto: Bildmontage: PR/Leipziger Gruppe, IMAGO/Steffen Schellhorn