Bedarf ist hoch, die Realität bitter: So viele Wohnungen brauchen Sachsens Metropolen

Dresden/Leipzig - Wohnungsmangel: In Leipzig und Dresden müssten laut einer Studie Tausende neue Wohnungen gebaut werden, um den dringenden Bedarf zu decken. Aber Zielmarken wie diese werden im Freistaat wohl auch in den nächsten Jahren nicht erreicht.

In Leipzig wurden in den ersten fünf Monaten des Jahres 485 neue Wohnungen genehmigt. Bis zum Baustart dauert es dann für gewöhnlich noch.
In Leipzig wurden in den ersten fünf Monaten des Jahres 485 neue Wohnungen genehmigt. Bis zum Baustart dauert es dann für gewöhnlich noch.  © picture alliance/dpa/Arno Burgi

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurden in Leipzig lediglich 485 neue Wohnungen genehmigt (Vorjahr: 1349 Baugenehmigungen; minus 64 Prozent).

Parallel dazu stehen in der Messestadt insgesamt 19.310 Wohnungen leer, in Dresden sind es 13.220, in Chemnitz sogar 16.750. Dies entspricht 5,4 Prozent des gesamten Wohnungsbestands in Leipzig, 4,1 Prozent in Dresden und 11 Prozent in Chemnitz - oftmals Wohnungen, die in ihrem aktuellen Zustand nicht mehr bewohnbar sind und aufwendig saniert werden müssten.

Die Folge: In Sachsens drei großen Metropolstädten sind bezahlbare Wohnungen nach einer Studie des Pestel-Instituts (Sarstedt/Niedersachsen) im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) Mangelware. Danach müssten in Dresden und Leipzig jährlich rund 5000 Wohnungen neu gebaut werden, in Chemnitz mindestens 500.

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Für Leipzig rechnet Institutsleiter Matthias Günther (64) allerdings mit einem Rückgang des Bauvolumens und spricht von einem "lahmenden Wohnungsneubau, dem mehr und mehr die Luft ausgeht".

Wie hoch fällt die Wohnungsbauförderung im nächsten Doppelhaushalt aus?

Leipzigs Baulücken füllen sich, wie hier in der Saalfelder Straße im Westen der Stadt. Trotzdem fehlen jetzt schon jede Menge Wohnungen - auch in Dresden und Chemnitz.
Leipzigs Baulücken füllen sich, wie hier in der Saalfelder Straße im Westen der Stadt. Trotzdem fehlen jetzt schon jede Menge Wohnungen - auch in Dresden und Chemnitz.  © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
Matthias Günther (64) vom Pestel-Institut (Sarstedt/Niedersachsen).
Matthias Günther (64) vom Pestel-Institut (Sarstedt/Niedersachsen).  © imago/Jürgen Heinrich

Bundes- und Staatsregierung haben zwar diverse Förderprogramme aufgelegt, in den Wohnungsbau fließt aber nur ein kleiner Teil. So stehen im aktuellen Doppelhaushalt - er läuft Ende des Jahres aus - insgesamt 356 Millionen Euro für die soziale Wohnraumförderung zur Verfügung. Schwerpunkt ist aber nicht der Neubau, sondern die energetische Modernisierung.

Selbst wenn die gesamte Summe in den Bau neuer Wohnungen fließen würde, könnten damit bei Kosten von rund 2000 Euro pro Quadratmeter rein rechnerisch maximal 1780 Wohnungen mit einer Größe von 80 Quadratmetern gebaut werden.

Wie hoch die Wohnungsbauförderung im nächsten Doppelhaushalt ausfällt, ist offen. Die Vorbereitungen sind angelaufen - die Entscheidung fällt die nächste Staatsregierung.

Titelfoto: picture alliance/dpa/Arno Burgi

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