Demokratie-Spiel als Ferienspaß: Diese Kinder-Stadt hat jetzt zwei Bürgermeisterinnen

Radebeul - Kinder an die Macht: Das Radebeuler Mohrenhaus verwandelt sich in dieser ersten Ferienwoche zur 4. Kinderstadt. Die knapp 100 Kinder aus den 1. bis 6. Klassen Radebeuls wählten am gestrigen Dienstag ihren Bürgermeister, "Handwerker" bezogen ihre "Gewerke". Kreisjugendring und Kinderschutzbund bringen den Kids so spielerisch die Demokratie bei.

Im Radebeuler Mohrenhaus haben diese Woche Kinder das Sagen.
Im Radebeuler Mohrenhaus haben diese Woche Kinder das Sagen.  © Steffen Füssel

"Schdeuern ahöem, das wier die Tiere beschüzen" steht auf Davids Wahlplakat. "Es solln mehr Mühleimer geben", wünscht sich Theodor. Doch mit ihren Forderungen nach "Blümchen", "basteln" und "fröliche Kinder" zogen die Erstklässlerinnen Fanni und Thea ins "Rathaus" der Kinderstadt ein.

Anders als die Kinder-"Verwaltung" werden die übrigen Gewerke dort täglich neu besetzt. So kümmern sich stets neue Bäcker ums Mittagessen (Hotdogs und Gummibärchenspieße), Schreiner werkeln Auftragsarbeiten oder Schachfiguren, Friseure und Masseure sorgen für Entspannung.

Egal ob Produkt oder Dienstleistung: Bezahlt wird in Mohrenhaustalern, die die "Bank" ausgibt. 3,50 MT verdient "der Angestellte", 4 Taler die Chefs der Gewerke.

Am Dienstag durften die "Handwerker" ihre Stimme abgeben.
Am Dienstag durften die "Handwerker" ihre Stimme abgeben.  © Steffen Füssel

Bürgermeisterin geht Wahlversprechen an - und baut Vogelhäuser

Ob Wilma (M.) für die neuen Bürgermeisterinnen Thea (l.) und Fanni (r.) gestimmt hat?
Ob Wilma (M.) für die neuen Bürgermeisterinnen Thea (l.) und Fanni (r.) gestimmt hat?  © Steffen Füssel

"Viele checken hier zum ersten Mal: Es gibt einen Bürgermeister, den kann man wählen und der macht sogar mehr als 'so Dinge eröffnen'", sagte Marlen Linke (41) vom Kreisjugendring Meißen.

Neben der Wahl und wie sie funktioniert, gehe es darum herauszufinden, was die Kids wie verändern wollen und können.

"Ich bin so froh!", strahlt Bürgermeisterin Fanni. Was sie wohl als Erstes tun, wollte sie von Frau Linke wissen.

Knapp 100 Kids tummeln sich in der Kinderstadt.
Knapp 100 Kids tummeln sich in der Kinderstadt.  © Steffen Füssel

"Na, wir gehen eure Wahlversprechen an!", erwiderte sie. Also bauen die drei nun Vogelhäuser. Wie versprochen.

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel (2)

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