Dem 3-D-Drucker sei Dank: Sächsische Feuerwehr rettet ihren Oldtimer!
Neustadt - Was alt ist, gibt irgendwann mal nach: Das musste die Feuerwehr in Neustadt/Sachsen (bei Sebnitz) feststellen, als plötzlich ein Lüfterrad in alle Einzelteile zersprang. Das Problem: Für den Oldie waren keine Ersatzteile mehr aufzutreiben. Die Lösung kam aus dem Drucker.
"Vor sechs Wochen ist das ungefähr passiert", sagt Martin Kade (44), Vize-Wehrleiter aus Neustadt. "Das Rad ist in alle Einzelteile zersprungen." Damit war die Kühlung für Seilwinde und Generator plötzlich nicht mehr zu gebrauchen.
"Für Strom hatten wir eine andere Lösung gefunden, aber die Winde konnten wir nicht mehr nutzen. Wir hatten auch keinerlei Datenblätter zu dem Gerät."
Fieberhaft suchten die Kameraden trotzdem nach dem Ersatzteil für das im Jahr 1992 gebaute Gerät, ohne Erfolg. Die Lösung kam aus dem Bekanntenkreis.
"Wir wurden auf 'Basti's Bastelgarage' aufmerksam gemacht", sagt Kade.
"Ein pfiffiger Kerl aus dem Ort. Der konnte mit dem 3-D-Drucker helfen."
"Pfiffiger Kerl": So gelang die Rekonstruktion der Winde!
Sebastian "Basti" Anders (28) ist vor rund zweieinhalb Jahren zum 3-D-Druck gekommen. "Das fing mit YouTube-Videos an. Dann habe ich Teile für meine Werkstatt gemacht und dann angefangen, auf eBay zu verkaufen."
Ein Glück für die Feuerwehr: Die Hälfte des kaputten Rades war noch da. "Das habe ich vermessen, dann mit dem Computer nachgezeichnet und ein 3-D-Modell erstellt", sagt Anders. "Und dann ging es auf den Drucker."
Neun Stunden brauchte das Gerät, um eine Kopie des Ersatzteils aus Kunststoff (PETG) zu erstellen.
Die Kameraden mussten dann nur noch die Schraublöcher mit Metall verstärken - nun kann die Winde wieder laufen.
"Glücklicherweise hatten wir in der Zeit keinen Einsatz, wo wir sie gebraucht hätten", so Vize-Wehrleiter Martin Kade.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig