Rentner gehen seit 15 Jahren mit Zoo-Alpakas spazieren
Delitzsch - Wenn Bernd Düsel (82) und Gattin Anita (76) freitags durch den Delitzscher Stadtpark spazieren, dann drehen sich die Leute um. Das liegt nicht an den rüstigen Rentnern, sondern an ihren Begleitern – drei ausgewachsenen Alpakas.
Seit seinem Ruhestand haben es Bernd Düsel die flauschigen Südamerika-Kamele angetan. Auf seinem Grundstück im nordsächsischen Khyna baute er eine Alpaka-Zucht auf, schrieb sogar Bücher darüber.
Doch die aktuell eigenen fünf Tiere am Hof reichen den Düsels nicht. Deshalb pilgern sie jeden Freitag zum Tierpark Delitzsch und verschaffen den dortigen Alpaka-Damen Nelly, Peaces und Lara Madonna etwas Abwechslung. Und das schon seit 15 Jahren.
"Wir gehen mit ihnen erst anderthalb Stunden spazieren, und danach bekommen sie von mir noch geschnittene Äpfel als Belohnung", berichtet Düsel gegenüber TAG24.
Für die Tiere sei das nicht nur willkommene Abwechslung, sondern sie bekämen so auf den weitläufigen Wiesen auch mal wieder frisches Grün zwischen die Zähne. Alpakas seien freundliche und pflegeleichte Tiere, sagt Düsel. Auch Streicheleinheiten mögen sie. Nur: "Bitte nicht ungefragt füttern", sagt Alpaka-Flüsterer Düsel und erzählt eine traurige Geschichte.
Im Oktober 2020 wurde im Tierpark die Alpaka-Stute Jule von Besuchern zu Tode gefüttert. "Die hatten ihr Eicheln zu fressen gegeben – doch die vergiften Alpakas."
Titelfoto: DPA