Chemnitz vom Fernverkehr abgeschnitten, viele Zugausfälle ab Dresden: Das ist der Grund!
Dresden/Chemnitz - Da dürften Frust und Verärgerung bei den Fahrgästen wieder groß sein! Die Deutsche Bahn (DB) hat sich kurzfristig für einen Komplettausfall der Intercity-Linie 17 zwischen Warnemünde und Chemnitz entschieden. Die sächsische Großstadt ist damit komplett vom Fernverkehr abgeschnitten.
Die wohl bis zum 18. November andauernden Einschränkungen kommen völlig unerwartet. Bei den Verkehrsmeldungen der DB ist als Grund lediglich von "Bauarbeiten im Raum Berlin" mit "einzelnen" Ausfällen die Rede.
Der Blick in die Reiseauskunft verrät: Alle Fahrten sind betroffen!
Nach TAG24-Informationen hängen die gravierenden Ausfälle mit einer Streckensperrung am Bahnhof Zossen (Landkreis Teltow-Fläming/Brandenburg) infolge von Gleiserneuerungen durch die Infrastruktur-Tochter DB InfraGO zusammen.
Somit müssten die IC-Züge zwischen Dresden und Berlin über Falkenberg (Elster) umgeleitet werden, was DB Fernverkehr offenbar zu umständlich ist. Stattdessen wird die komplette Linie vorübergehend gestrichen.
Deutlich reduziertes Fernverkehrs-Angebot von und nach Dresden
Die Auswirkungen sind enorm - besonders für Reisende zwischen Dresden und Berlin.
In den meisten Fällen gibt es nur noch eine Fahrt alle zwei Stunden pro Richtung. Zwischen Berlin und Warnemünde sieht es noch schlechter aus. Dort bleiben nur die Regionalzüge.
Gleiche Situation auch zwischen Chemnitz und Dresden: Hier müssen Fahrgäste auf die Linien RB30 und RE3 der Mitteldeutschen Regiobahn umsteigen.
Zwischen den zwei sächsischen Großstädten können Nahverkehrsfahrkarten eigentlich auch im Intercity genutzt werden. Blöd nur, wenn das Angebot einfach ohne Vorankündigung entfällt.
TAG24 wollte von DB Fernverkehr wissen, warum die Baumaßnahmen nicht früher bekanntgegeben worden sind und die Züge nun plötzlich auf dem gesamten Laufweg entfallen. Eine Konzernsprecherin erklärte auf Anfrage das DB-Regionalbüro in Berlin für zuständig, das jedoch erst am Montag wieder besetzt ist.
Titelfoto: Kristin Schmidt