Dabei steigen die Kosten: Tafeln klagen über weniger Spenden
Dresden - Weniger Spenden - höherer Bedarf: Steigende Kosten führen beim Lebensmitteleinzelhandel zu immer höherem Kostendruck. Das spüren auch die Tafeln.
"Wir haben das Problem definitiv, dass die Spenden zurückgehen", sagt der Landesvorsitzende Stephan Trutschler (63).
Bei den Einzelhändlern steige der Kostendruck, etwa durch höhere Personal- und Energiekosten. "Das heißt, da, wo man früher relativ großzügig sagte, das kriegt die Tafel, klebt man heute lieber ein Schild mit 30 Prozent Rabatt drauf."
Parallel dazu steige der Bedarf. Besonders die wachsende Altersarmut bereite Sorgen. Aber auch Alleinerziehende kämen immer häufiger.
Bei einigen Tafeln in Sachsen gibt es daher einen Aufnahmestopp und Wartelisten.
Normalerweise bekommen Tafelkunden für etwa 5 Euro Waren im Gegenwert von 30 bis 70 Euro.
Sachsens Tafeln versorgen bis zu 450.000 Menschen mit Lebensmitteln
Bei der Tafel haben im vergangenen Jahr in Sachsen eigenen Angaben zufolge etwa 200.000 Menschen regelmäßig Essen abgeholt. Der Verband geht jedoch davon aus, dass weitaus mehr Menschen durch das Angebot versorgt werden.
Laut Trutschler liegen die Schätzungen bei rund zehn Prozent der Bevölkerung. Das sind in etwa 450.000 Menschen.
Titelfoto: DPA/Christoph Schmidt