Clara Zetkin kommt zu diesem sächsischen Dorfjubiläum

Königshain-Wiederau - Wiederau wird 850 und der Heimatverein holt zu diesem Jubiläum Clara Zetkin (1857-1933) in ihre Heimat zurück. In einem Theaterstück besucht die bereits betagte Frauenrechtlerin das sächsische Dorf und erinnert sich an ihre Kindheit.

Renate Meliczek (74) verkörpert im Stück die alte Clara Zetkin.
Renate Meliczek (74) verkörpert im Stück die alte Clara Zetkin.  © Ralph Kunz

"Das haben wir uns extra für das Jubiläum überlegt, damit wir ein Highlight mit einer an der Wahrheit nahen Geschichte haben", sagt Ingrid Müller (66), 2. Vorsitzende des Heimatvereins.

Das Stück basiert auf dem Kinderbuch "Das Mädchen aus Wiederau" von Lilo Hardel aus dem Jahr 1964. Die biografische Erzählung schildert Zetkins Jugend in Leipzig.

Dazwischen gibt es immer wieder Szenen, die von ihrer Zeit auf dem Dorf und dem Leben ihrer Eltern und Großeltern berichten.

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Genau das steht auch im Mittelpunkt der Aufführung. Müller betont: "Wir haben keine politischen Inhalte, sondern blicken auf ihre Jugendzeit."

Fleißig beim Proben: Die Schauspieler übten ihr Stück in der St. Pankratius Kirche.
Fleißig beim Proben: Die Schauspieler übten ihr Stück in der St. Pankratius Kirche.  © Ralph Kunz
In der Kirche spielte einst Clara Zetkins Vater, Gottfried Eisner, als Kantor die Orgel.
In der Kirche spielte einst Clara Zetkins Vater, Gottfried Eisner, als Kantor die Orgel.  © Ralph Kunz
Regisseur Toni Knorr (37) leitete die Proben im Vorfeld an.
Regisseur Toni Knorr (37) leitete die Proben im Vorfeld an.  © Ralph Kunz

Dorfgemeinschaft setzt Stück um

Ingrid Müller (66) zeigt die Vorlage fürs Stück: Das Buch "Das Mädchen aus Wiederau" erschien 1964.
Ingrid Müller (66) zeigt die Vorlage fürs Stück: Das Buch "Das Mädchen aus Wiederau" erschien 1964.  © Ralph Kunz

Müllers Patenkind, Toni Knorr (37), machte daraus ein Drehbuch und führt beim Stück Regie. "Ich merke, die Wiederauer haben Lust auf die Aufführung und in den Schauspielern steckt viel Potenzial", sagt Knorr über sein Ensemble.

Mit ganz viel Liebe und Fleiß setzt die Dorfgemeinschaft das Stück um. "Die Schauspieler haben alle was mit Wiederau zu tun, entweder sind sie hier geboren oder hergezogen", so Müller.

Im Ensemble findet sich der ehemalige Pfarrer, eine ehemalige Lehrerin, ein Mitglied der Feuerwehr und der Chef der Diakonie in Rochlitz. Der Heimatverein stellt die Requisiten, darunter alte Bücher und eine historische Fahne, die die Wiederauer Frauen 1864 für den Sportverein stickten.

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Das Theaterstück wird am Festwochenende zweimal aufgeführt: am 14. und 15. Juni um jeweils 18 Uhr. Kommt es gut an, soll es in der Weihnachtszeit erneut gezeigt werden.

Titelfoto: Montage: Ralph Kunz

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