Neue Bundesbehörde will Geldwäschern von Dresden aus "das Handwerk legen"
Dresden - Der Bundestag stimmt kommende Woche über die Ansiedlung des Bundesamtes zur Bekämpfung von Finanzkriminalität (BBF) ab. Nach dem Votum seines Finanzausschusses soll sich die Behörde in Dresden und Köln ansiedeln und eine Außenstelle in Görlitz bekommen. Eine gute Nachricht für Sachsen! Neue Bundesbehörden geben dem Freistaat bereits jetzt wichtige Impulse.
"Es waren harte Verhandlungen. Künftig wird von Dresden aus Geldwäschern in ganz Deutschland das Handwerk gelegt", freuen sich SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping (65) und ihr Parteifreund Carlos Kasper (29), der als Abgeordneter in Berlin dieses Gesetz mit verhandelt hat.
Läuft alles nach Plan in Parlament und Bundesrat, könnte die Behörde schon im Herbst dieses Jahres ihre Arbeit aufnehmen. 290 BBF-Mitarbeiter sollen perspektivisch in Dresden arbeiten.
Bundesbehörden sind vor Ort ein Wirtschaftsfaktor - das hat die Bundesregierung erkannt. Statt Behörden-Ballungsgebiete zu fördern, ist man dazu übergegangen, durch Ansiedlungen Strukturpolitik zu betreiben.
In Sachsen profitieren davon bereits Freital, Borna und Weißwasser.
Expansion in Sachsen: Bundesämter schaffen Hunderte neue Arbeitsplätze
In der Stahlstadt Freital eröffnete das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) - die Cybersicherheitsbehörde des Bundes - 2021 seinen zweiten Dienstsitz. Insgesamt 240 Stellen wurden geschaffen (es werden noch Experten gesucht!). Die Behörde hat digitale Netze, die Luftsicherheit sowie den digitalen Verbraucherschutz im Fokus.
In Borna betreibt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Außenstelle (rund 100 Stellen). Die BAFA-Mitarbeiter überwachen die Umsetzung des Lieferkettengesetzes im globalen Kontext. Eine weitere BAFA-Außenstelle ist in Weißwasser jetzt beheimatet. Sie setzt Förderprogramme des Bundes zur energetischen Gebäudesanierung um.
Im Stadtzentrum soll ein neues Verwaltungszentrum für die zukünftig rund 400 Mitarbeiter (Ziel Bauerschließung ab Ende 2025) entstehen.
Stadtsprecher Wulf Stibenz (48): "Wir hoffen, dass diese Ansiedlung eine große Sogwirkung hat." Etwas davon sei schon zu spüren, sagt er.
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