Brombeere setzt Gespräche in Sachsen fort: Hat die SPD "keinen Arsch in der Hose"?

Dresden - Trotz des Schulterschlusses zwischen AfD und BSW bei der Abstimmung zum Corona-Untersuchungsausschuss sollen die Sondierungsgespräche der Brombeer-Koalition in Sachsen fortgesetzt werden.

Die Brombeer-Koalition setzt die Sondierungsgespräche in Sachsen fort.  © Robert Michael/dpa

Zu diesem Ergebnis kamen BSW, CDU und SPD nach einem klärenden Gespräch am Montag.

Ihren Entschluss erklärten die drei Parteien anschließend in einer gemeinsamen Presseerklärung: "Das Abstimmungsverhalten im Plenum sowie Missverständnisse im Umgang miteinander wurden dabei angesprochen und ausgeräumt."

Man habe "Vereinbarungen zur besseren Abstimmung" untereinander getroffen und werde die Koalitionsgespräche fortsetzen. "Wie vereinbart" sollen die Ergebnisse am 7. November vorgelegt werden.

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Kurz nachdem im Sächsischen Landtag ein Großteil des BSW für den AfD-Antrag abgestimmt hatte, wurden die Gespräche seitens der SPD ausgesetzt. Dieses Abstimmungsverhalten sei "nicht hinnehmbar" und "fatal", erklärte die SPD noch am vergangenen Freitag.

Die Frage, die sich nun stellt, ist, wie solch harsche Worte letztlich als "Missverständnis" abgetan werden können. Auf Nachfrage von TAG24 wollte der SPD-Landesverband keine weiteren Auskünfte geben.

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Sondierungsgespräche werden fortgesetzt: Begriff "Missverständnis" stört Kritiker

Für die ehemalige Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz (57, Linke) zeigt sich anhand der neusten Erklärung, dass die SPD "keinen Arsch in der Hose" hat. (Archivbild)  © Ove Landgraf

Anderswo stößt der Entschluss, die Verhandlungen nach dem Eklat im Landtag weiterzuführen, bereits auf Kritik.

Der Linken-Landtagsabgeordnete Rico Gebhardt (61) reagierte spöttisch auf die Meldung: "Na dann, kann es ja weitergehen wie bisher", schrieb er in einem Beitrag auf X.

Die ehemalige Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz (57, Linke) unterstellte der SPD derweil, keinen "Arsch in der Hose" zu haben und spottete: "Was bitte ist an der Zustimmung des BSW zu einem Antrag der AfD missverständlich?"

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Auch die noch amtierende Justizministerin Katja Meier (45, Grüne) störte sich an der Verwendung des Begriffs "Missverständnis" so sehr, dass sie gar eine Definition teilte: "(unbeabsichtigtes) falsches Auslegen einer Aussage oder Handlung".

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