Bitcoins im Wert von zwei Milliarden Euro! Ermittler konfiszieren Schatz von Filmpiraten

Dresden - Erweist es sich jetzt als Segen, dass die Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Dresden gegen die Filmpiraten von "Movie2k.to" noch immer nicht abgeschlossen sind? Ein Beschuldigter (40) des Streaming-Portals für Raubkopien überwies nun an die Fahnder knapp 50.000 Bitcoins. Diese haben mittlerweile einen Wert von zwei Milliarden Euro. Der Schatz liegt nun auf einem für solche Fälle eingerichteten Spezialkonto des Bundeskriminalamtes.

"Movie2k.to" war 2013 die führende Streaming-Plattform für Raubkopien.
"Movie2k.to" war 2013 die führende Streaming-Plattform für Raubkopien.  © Screenshot

Bis Mai 2013 war "movie2k.to" das führende Portal, um kostenlos die neuesten Filme zu streamen. Problem: Bei den Blockbustern handelte es sich um Raubkopien.

Den Gewinn, den die Betreiber, zum Beispiel durch Werbung machten, sollen sie in die digitale Währung Bitcoin investiert haben.

Im März 2013 durchbrach der Bitcoin erstmals den Wert von Hundert Euro.

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Im Vergleich zu heute Kleingeld: Aktuell kostet ein Bitcoin knapp 40.000 Euro. So sind aus den fünf Millionen Euro von Anfang 2013 mittlerweile zwei Milliarden geworden.

Innenminister Armin Schuster (62, CDU) freut sich über den plötzlichen Geldregen.
Innenminister Armin Schuster (62, CDU) freut sich über den plötzlichen Geldregen.  © Ove Landgraf

Was mit den Bitcoins anstellen? Behörde vorerst ratlos

Der Bitcoin hat die vergangenen Jahre seinen Wert massiv gesteigert. (Symbolbild)
Der Bitcoin hat die vergangenen Jahre seinen Wert massiv gesteigert. (Symbolbild)  © Pond5 Images/Imago

"Unseren sächsischen Ermittlern ist die höchste Bitcoin-Sicherung der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gelungen", so Innenminister Armin Schuster (62, CDU) erfreut. "Ich hoffe, dass ein Teil des Geldes auch zurück an die Strafverfolgungsbehörden fließt und somit dem Schutz der Bevölkerung zugutekommt."

Ob das passiert, ist allerdings unklar: "Über die Verwertung der Bitcoins ist noch nicht entschieden", sagte Patrick Pintaske (40), Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Dresden. Sichergestellt sind die Bitcoins seit Mitte Januar dieses Jahres.

Aufgrund der schnell wechselnden Kurse käme eine Notveräußerung infrage, die jedoch erst durch ein Gericht genehmigt werden müsste. Dabei würden aus der digitalen Währung wieder echte Euro.

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Was mit diesen dann geschehen soll, ist noch offen: Mit Sicherstellungen in dieser Höhe hatte noch keine Behörde zu tun.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot, Ove Landgraf

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