Bis zu drei Spritzen pro Woche! 61-Jähriger ließ sich mindestens 87-mal gegen Corona impfen

Sachsen - Nicht wenige Menschen, die sich gegen das Coronavirus impfen lassen, klagen meist nach dem zweiten Piks über grippeähnliche Symptome. Man stelle sich vor, wie es einem Mann gegangen sein muss, der mindestens 87 Dosen erhalten hat – gegen ihn wird nun ermittelt.

Ein Mann (61) aus Sachsen-Anhalt soll sich allein in Sachsen in den vergangenen Monaten 87-mal den Corona-Piks abgeholt haben.
Ein Mann (61) aus Sachsen-Anhalt soll sich allein in Sachsen in den vergangenen Monaten 87-mal den Corona-Piks abgeholt haben.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Einem Bericht der Freien Presse zufolge soll der Tatverdächtige erstmals Anfang März Mitarbeitern eines Impfzentrums in Dresden aufgefallen sein. Daraufhin habe sich das Deutsche Rote Kreuz an weitere sächsische Einrichtungen gewandt und darum gebeten, auf Auffälligkeiten zu achten.

Und siehe da, kurze Zeit später habe man den Mann in einem Impfzentrum in Eilenburg wiedererkannt – er sei festgenommen worden.

Es handele sich um einen 61-jährigen Magdeburger. Dieser soll "die vielen Impfungen zum gewerbsmäßigen Betrug mit Impfpässen genutzt" haben, heißt es weiter.

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Ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei zufolge soll der mutmaßliche Betrüger immer mit Blanko-Impfpässen in die verschiedenen Einrichtungen gekommen und auch geimpft worden sein.

Danach habe er die Außenseiten des jeweiligen Heftes ausgetauscht und die Pässe an Nicht-Impfwillige verkauft. Wie viel er damit verdient hat, ist unklar.

Wie oft ließ sich 61-jähriger Magdeburger wirklich impfen?

Jedes Mal soll er Blanko-Impfpässe dabeigehabt und später an Impfgegner verkauft haben.
Jedes Mal soll er Blanko-Impfpässe dabeigehabt und später an Impfgegner verkauft haben.  © Armin Weigel/dpa

Allein in Sachsen soll sich der 61-Jährige seit vergangenem Juli insgesamt 87-mal die Impfung abgeholt haben, teils bis zu dreimal wöchentlich. Welche Folgen das für seine Gesundheit haben könnte, war dem Mann dabei offenbar nicht wichtig.

Wie oft er sich außerdem noch in anderen Bundesländern impfen ließ, ist ebenfalls noch nicht geklärt – auch dort gebe es bereits Ermittlungen.

Der Anfangsverdacht erhärtete sich, weil er sich angeblich meist unter seinem echten Namen registriert habe. Außerdem haben die Ermittler im Rahmen von Durchsuchungen offenbar zahlreiche leere Impfpässe gefunden.

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Dem Bericht zufolge wird der Beschuldigte bei einer Verurteilung mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen müssen.

Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa, Armin Weigel/dpa

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