Bikertreffen zwischen Frost und Frust: "Es kommen nur noch die ganz Harten"
Augustusburg - Bereits zum 52. Mal jährt sich das Wintertreffen der Motorradfahrer auf Schloss Augustusburg. Das Event war lange Kult unter Motorradfreunden aus aller Welt. Zuletzt stand es aber in der Kritik - hohe Preise und fehlende Angebote machten den Bikern zu schaffen. Ganz ungetrübt ist die Stimmung auch dieses Jahr nicht.
"Wir sind jedes Jahr da, wenn uns unsere Frauen lassen", sagt Timm Körner lachend. Der 31-Jährige bedauert die hohen Camping-Preise: "Am Anfang hat das Campen noch 15 Euro gekostet, mittlerweile sind es 60 Euro."
Aber der Instrumentenbauer freut sich trotzdem auf das Spektakel: "Ich liebe dieses Gemeinschaftsgefühl, was man hier erlebt. Das hat etwas Mittelalterliches."
Heiko (50) aus dem Landkreis Wolfenbüttel und Jessica Wilde (39) aus Günthersdorf bei Leipzig reisen bereits seit zwei Jahrzehnten nach Augustusburg und haben sich auch hier kennengelernt.
"Wir stehen immer an derselben Stelle", so Jessica Wilde. Aber seit letztem Jahr sei auf den Campingplätzen rund um das Schlossgebäude nicht mehr viel los.
"Es kommen nur noch die ganz Harten. Den Leuten wird zudem gesagt, wo ihre Zelte hin müssen", berichtet Heiko. Doch sie lassen sich den Spaß nicht nehmen.
Motorradfahrer können an Fahrerwertung teilnehmen
Ab 8 Uhr ist das Wintertreffen für die Besucher am heutigen Samstag geöffnet. Eintritt: 10 Euro, Kinder bis 12 zahlen nichts.
Von 11 bis 12 Uhr findet der Biker-Gottesdienst in der Schlosskirche statt. Im Schlosshof lädt die Band DGenerationX mit einer Mischung aus Alternative, Rock und nordischen Einflüssen zum Tanzen ein.
Auch in diesem Jahr können alle Motorradfahrer wieder an einer Fahrerwertung teilnehmen. Gesucht werden die Biker mit der weitesten Anreise sowie der älteste Teilnehmer. Die Prämierung ist 15 Uhr.
Titelfoto: Uwe Meinhold (4)