Besuch bei sächsischem Spargelbauern: Was ihm die Arbeit nun erleichtert
Meißen - Spargelzeit! Auf dem 1993 gegründeten Obsthof Ibisch in Blattersleben (Landkreis Meißen) ging dieses Wochenende das Spargelstechen richtig los. Seit 2009 ist das Familienunternehmen auf den Anbau des edlen Gemüses spezialisiert.
Dieses Jahr wird zum 15. Mal grüner und weißer Spargel gestochen. "Wir beginnen ab fünf Uhr morgens, wenn es schon hell ist, mit der Ernte. Im besten Fall wird bis 14 Uhr gestochen", erzählt Produktionsleiter Martin Ibisch (37), der auf dem Hof seiner Mutter Birgit Herrmann (57) groß wurde.
In diesem Jahr werden die vier Hektar großen Spargelfelder von acht ukrainischen und rumänischen Erntehelfern beackert. Die zarten Stangen auszugraben ist Handarbeit, ebenso das Schneiden auf 24 Zentimeter Länge.
Auf dem Feld erleichtern fünf "Spargelspinnen" die Arbeit. Die Erntemaschinen heben die lichtundurchlässige Schutzfolie über den Spargeldämmen hoch und tragen das Erntewerkzeug.
"Dadurch konnten wir zwei Erntekräfte einsparen. Die hohen Lohnkosten sind ein Problem, denn wir müssen mit billigem Spargel aus Peru und Griechenland konkurrieren", sagt Ibisch.
Grüner Spargel ist immer beliebter
Er setzte 2007 die ersten Pflänzchen, schloss im Jahr der ersten Spargelernte seinen Techniker für Produktionsgartenbau ab.
Nicht nur die Ernte, auch die Nachbereitung ist aufwendig. Der Spargel wird vorsortiert, gewaschen und in zehn Güteklassen nach Länge oder Wuchs unterteilt. Doch das Geschäft läuft: "Die Essgewohnheiten sind nicht mehr die gleichen wie früher, aber die Nachfrage ist da. Heute wird vermehrt auch grüner Spargel gekauft."
Setzt sich der Trend fort, wird der Aufwand automatisch weniger werden: Der grüne Spargel braucht weder Erddamm noch Schutzfolie und wird nur in zwei Güteklassen sortiert.
Auf dem Hof ist dieses Jahr eine Preisspanne von 6 bis 15 Euro pro Kilo Spargel angesetzt. Bis zum 24. Juni dauert die Saison.
Titelfoto: Norbert Neumann