Besonders Eichen betroffen: So mies geht es unserem Wald wirklich

Moritzburg - Trotz positiver Anzeichen bleibt der sächsische Wald Dauerpatient auf der forstlichen Intensivstation. Gute Besserung ist nicht in Sicht.

Forstminister Wolfram Günther (51, Grüne) und Forstpräsident Utz Hempfling (62, r.) mit dem Waldschadensbericht 2024.
Forstminister Wolfram Günther (51, Grüne) und Forstpräsident Utz Hempfling (62, r.) mit dem Waldschadensbericht 2024.  © Montage: Holm Helis, dpa/Jan Woitas

Nur 22 Prozent der Bäume in Sachsens Wäldern weisen keine erkennbaren Schäden auf. Demgegenüber stehen 34 Prozent (-1  Prozent) mit deutlichen Schädigungen. Das geht aus dem alljährlichen Waldschadensbericht hervor.

"Der Zustand des Waldes bleibt besorgniserregend", fasste Noch-Forstminister Wolfram Günther (51, Grüne) bei seinem vermutlich letzten Pressetermin seiner Amtszeit in Moritzburg zusammen.

Besonders betroffen ist die Eiche. Ungeschädigte Exemplare sind quasi nicht mehr anzutreffen. Nur 1 Prozent der Bäume sind ohne Schäden, 80 Prozent zeigen deutliche Schädigungen. Bei der Buche sind 37 Prozent, bei der Fichte rund 30 Prozent des Gesamtbestandes geschädigt.

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Besonders betroffen sind die Regionen Vogtland, Westerzgebirge und Zittauer Gebirge.

Die durch den Borkenkäfer angefallene Schadholzmenge ist zurückgegangen. Der Käfer bleibt jedoch Schadinsekt Nummer 1.
Die durch den Borkenkäfer angefallene Schadholzmenge ist zurückgegangen. Der Käfer bleibt jedoch Schadinsekt Nummer 1.  © Ralph Kunz

Insektenbefall und Klimawandel zerstören Sachsens Wälder

Die Gründe sind seit Jahren dieselben: Insektenbefall und der Klimawandel mit steigenden Temperaturen sowie geringere Niederschläge. Eine der wenigen positiven Nachrichten ist der Rückgang der Schadholzmenge durch den Borkenkäfer.

"Das ist mit einer großen Kraftanstrengung verbunden, die wir auch im kommenden Jahr weiter aufrechterhalten müssen, da die Situation weiterhin kritisch ist", sagte Landesforstpräsident Utz Hempfling (62).

Die Behandlungsmethode, auf die Ministerium und Forstbehörde auch in Zukunft setzen, heißt Waldumbau. Rund 70 Prozent des Landeswaldes sind bereits "diversifiziert". Denn nur ohne Monokulturen, mit mehr Laubbäumen und mit einer gemischten Altersstruktur aus jungen und alten Bäumen wird der sächsische Wald dem Klimawandel trotzen.

Titelfoto: Montage: Holm Helis, dpa/Jan Woitas

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