Elbbrücke übersteht ersten Belastungstest
Von Jasmin Beisiegel, Pia Lucchesi
Bad Schandau - Der dreitägige Belastungsversuch auf der gesperrten Bad Schandauer Elbbrücke ist gestartet. Die gute Nachricht: Die Brücke steht noch.

Die Ergebnisse der ersten Belastungstests stimmen die Experten optimistisch. Die Tests begannen am Morgen. Das unbemannte, ferngesteuerte und 80 Tonnen schwere Schwerlastmodul rollte über die Brücke.
Schäden? Fehlanzeige.
Anschließend fuhren Gabelstapler auf die Brücke, um zusätzlich noch weitere Gewichte auf der Brücke zu verteilen. Fuhre um Fuhre wurde so die Last auf der Brücke erhöht. Um niemanden in Gefahr zu bringen, blieb man bei diesen Fahrten immer unterhalb der bereits erreichten Laststufe.
Das ist demnach die schwerste Last, die während des Experiments aufgebracht wird. So einen Brücken-Belastungstest gab es noch nie in Deutschland. Professor Steffen Marx (55) von der TU Dresden hat ihn extra für die gegenwärtig gesperrte Bad Schandauer Brücke entwickelt.
"Am heutigen Tag 1 des Belastungstests realisieren wir zwei der planmäßigen fünf Laststellungen. Dabei werden verschiedene Haltepositionen angefahren und in diesen Positionen umfangreiche Messungen durchgeführt", erklärte Marx.
Der Belastungsversuch soll die Tragfähigkeit des Bauwerks testen. Mithilfe der installierten Messsysteme soll festgestellt werden, ob eine Wiedereröffnung möglich ist.
Brücke in Bad Schandau seit November gesperrt

Eine endgültige Entscheidung dazu wird laut Ministerium ein bis maximal drei Wochen nach dem Test erwartet. Autos und leichte Lastwagen bis 3,5 Tonnen sowie Sonderfahrten für Busse könnten dann vorherigen Angaben zufolge passieren.
Die Elbbrücke in Bad Schandau war am 7. November überraschend aus Sicherheitsgründen für sämtlichen Verkehr gesperrt worden.
Der Schiffsverkehr kann wieder uneingeschränkt passieren. Vorausgegangen war eine Sonderprüfung nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke.
Bei beiden Bauwerken ist Hennigsdorfer Spannstahl verbaut.
Da die Brücke in Bad Schandau unmittelbar nach der Carolabrücke nach ähnlicher Bauweise errichtet wurde, ist sie ähnlich gefährdet für sogenannte Spannungsrisskorrosion, die in Dresden als Einsturzursache gilt.
Erstmeldung vom 1. April, 13.10 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 18.28 Uhr.
Titelfoto: Bildmontage/Sebastian Kahnert/dpa (2)