Bauern-Wut gegen abgeblasenen Wolfs-Abschuss: "Ein Schlag ins Gesicht"

Dresden - Sächsische Landwirtschaftsverbände kritisieren die Entscheidung, den Problemwolf in der Lausitz nicht zu töten, heftig. Den Behörden werfen sie nicht nur Vertrauensbruch, sondern auch "ideologische Unterwanderung" vor.
Sächsische Weidetierhalter wie Ralf Nahrstedt (45) fühlen sich enttäuscht. Ihre Tiere sind weg, der Wolf bleibt.
Sächsische Weidetierhalter wie Ralf Nahrstedt (45) fühlen sich enttäuscht. Ihre Tiere sind weg, der Wolf bleibt.  © Markus van Appeldoorn

"Anscheinend wird die sächsische Weidetierhaltung einer bereits fest etablierten Wolfspopulation in Sachsen geopfert", sagte Regina Walther vom Sächsischen Schaf- und Ziegenzuchtverband.

Man habe geradezu nach einem Vorwand gesucht, um die Entnahme zu verhindern, mutmaßt Gunther Zschommler (59), Vizepräsident des Sächsischen Landesbauernverbandes (SLB).

Die Fachstelle Wolf beim Landesumweltamt (LfULG) hatte nach mehrfachen Angriffen eines Rudels auf ein Wildgatter in Krappe bei Löbau (Kreis Görlitz) und 30 toten Nutztieren den Wolf zunächst zum Abschuss freigegeben, die Entscheidung aber wieder revidiert.

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"Hier die Schwachstelle von zehn Zentimetern Höhe an nur einer Stelle eines insgesamt zwei Kilometer langen und 180 Zentimeter hohen Festzaunes als Vorwand zu definieren, ist ein Schlag ins Gesicht für alle Weidetierhalter", wetterte Zschommler, der die Behörden "ideologisch unterwandert" sieht.

Gunther Zschommler (59), Vizepräsident des Sächsischen Bauernverbandes (SLB).
Gunther Zschommler (59), Vizepräsident des Sächsischen Bauernverbandes (SLB).  © dpa/Daniel Schäfer
Pro Weidetier ...
Pro Weidetier ...  © Ralf Nahrstedt
... und contra Wolf.
... und contra Wolf.  © dpa/Ingo Wagner

2022 rissen Wölfe im Freistaat insgesamt 803 Nutztiere. Ein Jahr zuvor waren es noch 383 Tiere.

Titelfoto: Bildmontage: dpa/Ingo Wagner/Ralf Nahrstedt/dpa/Daniel Schäfer

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