"Knallknacker" jagen Sparkassen-Filiale in die Luft - und bringen sich selbst um ihre Beute!

Brandis - Und wieder haben "Plofkrakers" zugeschlagen: In Brandis (Kreis Leipzig) jagten sie den Vorraum einer Sparkassen-Filiale in die Luft, um an das Geld im Bankomaten zu kommen. Doch diesmal standen sich die Gangster selbst im Weg.

Durch die Wucht der Detonation wurde das Mauerwerk der Hausfassade teilweise nach außen gedrückt. THW-Experten sicherten das Gebäude.
Durch die Wucht der Detonation wurde das Mauerwerk der Hausfassade teilweise nach außen gedrückt. THW-Experten sicherten das Gebäude.  © EHL Media

Es war gegen 2.45 Uhr, als eine heftige Detonation die Menschen in der sächsischen Kleinstadt aus dem Schlaf riss. In der direkt neben dem Rathaus gelegenen Sparkassen-Filiale hatten Gangster in der SB-Zone den Geldautomaten gesprengt.

Mit verheerenden Folgen: Fensterscheiben splitterten, Teile des Fassadenmauerwerks wurden nach außen gedrückt, der Markisenkasten flog auf den Marktplatz. Bevor Kriminaltechniker ihre Arbeit aufnehmen konnten, musste das THW das Gebäude sichern. Ein Statiker wurde zurate gezogen. Er konnte letztlich Entwarnung geben - keine Einsturzgefahr!

Vermutlich hatten die Gangster ein Gemisch aus Acetylen und Sauerstoff in den Geldautomaten geleitet und das hochexplosive Gas dann aus der Ferne gezündet.

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Doch diesmal haben sie es übertrieben - und sich so selbst um ihren Coup gebracht.

Auf dem Markt in Brandis betrachten Feuerwehrleute und THW-Helfer die Schäden am direkt neben dem Rathaus gelegenen Sparkassen-Gebäude.
Auf dem Markt in Brandis betrachten Feuerwehrleute und THW-Helfer die Schäden am direkt neben dem Rathaus gelegenen Sparkassen-Gebäude.  © EHL Media

Ermittlungen führen nach Holland

Feuerwehrleute sichern kurz nach der Explosion das Sparkassen-Gebäude.
Feuerwehrleute sichern kurz nach der Explosion das Sparkassen-Gebäude.  © Sören Müller

Denn durch die Heftigkeit der Detonation wurde der Bankomat derartig verformt, dass sie nicht an die Geldkassette herankamen.

Aufgrund der Begehungsweise vermuten die Ermittler, dass auch diese Automaten-Sprengung auf das Konto einer der von Holland aus agierenden "Plofkraker"-Banden (deutsch: Knallknacker) geht.

Nach Erkenntnissen des Bundeskriminalamtes haben diese holländisch-marokkanischen Täterstrukturen in den letzten Jahren ihren Aktionsradius auf Deutschland erweitert und hier schon Millionen Euro aus Bankomaten gesprengt.

Titelfoto: EHL Media

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