Badeseen in Sachsen: Diese idyllischen Orte sind noch Geheimtipps!
Sachsen - Wer aber einfach mal abtauchen will, ohne dass Hunderte Augen dabei zusehen, findet in Sachsen Dutzende herrliche wilde Badestellen. Wo sich die schönsten Badeseen in Sachsen verstecken, erfährst Du in diesem Artikel.
Weitere Tipps und News zu den sächsischen Badestellen findest Du auf der Themenseite "Badeseen in Sachsen".
In den sommerlichen Hitzetagen suchen Tausende Sachsen die Abkühlung in den örtlichen Freibädern oder den 32 großen, geprüften EU-Badegewässern.
Besonders beliebt sind die großen Badeseen wie etwa Bärwalder, Geierswalder und Cospudener See oder die Talsperren Malter, Pirk und Pöhl. Das Wasser ist erfrischend und sauber. Der Service ist angemessen.
Wer sich ganz in Ruhe erfrischen will, ohne von anderen beobachtet zu werden, kann das in Sachsens versteckten Badeseen tun. Wenn man dazu noch einige Tipps und Regeln beachtet, kann man ein Stück Heimat völlig neu erleben.
Einige besonders idyllische Geheimtipps für Badeseen in Sachsen stellt Dir TAG24 vor.
Versteckte Badeseen Sachsen auf der Karte
Welche Badeseen in Sachsen zu den Geheimtipps zählen und wo sie zu finden sind, zeigt Dir die folgende Karte.
Badestelle im Vogtland
Wer auf der Suche nach einem gemütlichen Waldbad im Vogtland ist, aber keinen Eintritt in ein Freibad zahlen möchte, findet einen idyllisch gelegenen Badesee im Wald bei Auerbach.
Vogtlandsee
Im dichten Wald zwischen Beerheide und Jägersgrün (bei Auerbach) findet man den von den Einheimischen "Moorteich" genannten Vogtlandsee. Der ist so idyllisch, dass ihn das renommierte Reisemagazin "Merian" kürzlich zur "Schönsten Alleinbadestelle Deutschlands" kürte. "Das Wasser, welches sich aus dem Moor speist, liegt herrlich weich auf der Haut", schwärmt Hansjörg Ransmayr in seinem Buch "Wild Swimming Deutschland" über eine seiner liebsten Badestellen.
Der See ist nur über Wanderwege erreichbar, deshalb hört man hier ausschließlich Geräusche der Natur. Die vielen kleinen diskreten Buchten ermöglichen auch FKK.
Besonders warm wird das Wasser des Bergsees aber nicht.
Geheimtipps für Badeseen um Leipzig
Welcher Badesee in Leipzig ist noch ein Geheimtipp? Wo Du in der Region um Leipzig in Ruhe baden kannst, liest Du im Folgenden.
Kirchbruch
Viel romantischer geht es wohl wirklich nicht. Direkt unter der Dorfkirche von Beucha (östlich von Leipzig) liegt der recht kühle See, der vor drei Jahren mit dem Prädikat "Nationaler Geotop" ausgezeichnet wurde. Vom 15. Jahrhundert bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier Granitporphyr abgebaut, die Kirche blieb auf einem Sporn stehen.
Besonders zu empfehlen sind die sommerlichen Sonnenuntergänge, bei denen der See eine tiefblaue Farbe annimmt und Felsen und Bergkirche rötlich schimmern.
Mit etwas Glück kann man sich dieser Tage hier auch von Glühwürmchen heimleuchten lassen.
Bockwitzer See
Recht leicht zu finden ist der Bockwitzer See östlich von Borna, es gibt auch einen kleinen Parkplatz. Hier findet man Hinweise, wo das Baden unproblematisch ist.
Weil es sich um einen ehemaligen Braunkohletagebau handelt, sollte man die Trampelpfade nicht verlassen und seine Schritte achtsam setzen. Aber auch wegen des Naturschutzes: Obwohl der See erst 2005 seinen jetzigen Füllstand erreichte, haben hier bereits 180 Vogelarten - darunter sehr seltene - ihre neue Heimat gefunden. Auch 30 Libellen- und 20 Heuschreckenarten kann man am Ufer begegnen.
Des Weiteren wurden bereits 400 höhere Pflanzenarten festgestellt - eine erstaunliche Vielfalt für einen ehemaligen Tagebau.
Versteckte Badeseen im Osten von Sachsen
Hinter Dresden bei Bautzen oder Görlitz liegen ein paar der schönsten Badeseen Ostdeutschlands. Auch der Badesee bei Kamenz ist ein echter Geheimtipp.
Steinbruch Bolbritz
Der Steinbruch Bolbritz in Schmölln-Putzkau (bei Bischofswerda) ist etwas schwer zu finden, aber die Suche lohnt sich.
Anwohner der Region meinen: "Wer braucht schon die Südsee, wenn er Bolbritz hat." Aus Haftungsgründen ist hier das Baden offiziell verboten, doch das juckt die Einheimischen nicht. Sie gehen gern auch ohne Badesachen ins Wasser. Das Ufer ist teilweise steil und rutschig, deshalb ist Vorsicht geboten. Der Mix aus Fels, Wald und ruhiger Wasserfläche macht den Ort zu etwas Besonderem.
Andere Steinbrüche in der Nähe sind mit Stacheldraht eingezäunt und deshalb tabu.
Steinbruch Vogelberg
Diesen herrlichen See westlich von Kamenz sucht man besser zu Fuß oder per Rad auf, weil das Parken im umgebenden Wald verboten ist und auch geahndet wird.
In dem weitläufigen Areal findet man garantiert ein abgelegenes Plätzchen, wo auch FKK möglich ist. Und dann kann man sich auch an der hervorragenden Wasserqualität erfreuen - hier stürzt man sich in glasklare Fluten. Die Sichttiefe ist derart spektakulär, dass sich auch eine kleine Tauchschule angesiedelt hat.
Falls Ihr Einheimische beim Klippenspringen beobachtet, eifert denen besser nicht nach! Es gibt so manche Unterwasserhindernisse.
Rubelbruch
Bei Königshain (nordwestlich von Görlitz) gibt es eine ganze Reihe herrlicher Steinbruchlöcher. Auch im Rubelbruch ist das Baden offiziell verboten, es wird aber dennoch nahezu täglich praktiziert.
Die Einheimischen berufen sich augenzwinkernd auf ihr Gewohnheitsrecht. Wem das zu heikel ist, kann sich zumindest an den prächtigen Seerosen erfreuen. Hier wurden einst Steine für den Berliner Reichstag abgebaut.
Diese und viele andere Geschichten erfährt der Gast, wenn er den liebevoll angelegten Steinbruchlehrpfad abwandert oder das Granitabbau-Museum besucht.
Wer in Sachsen baden möchte, muss nicht unbedingt in ein Freibad oder an einen der populären Badeseen fahren. In Ostdeutschland gibt es viele schöne Badeseen, die noch als Geheimtipps gelten und einen gemütlichen Badetag versprechen.
Titelfoto: Hansjörg Ransmayr