Autoschrauberin und Brautkleidmacherin! Lindas verrücktes Job-Doppel

Nossen - Mit ölverschmierten Händen über einer geöffneten Motorhaube. Oder mit Sicherheitsnadeln am feinen Zwirn für das Traumhochzeitskleid. Linda Kohl (36) liebt ihre beiden Berufe. Mit der Eröffnung eines eigenen Brautmodeladens verwirklichte sich die Kfz-Meisterin aus Nossen einen Lebenstraum.

Linda Kohl (36) gründete mit "Brautweiß" mitten in der Corona-Krise ihren eigenen Brautladen.
Linda Kohl (36) gründete mit "Brautweiß" mitten in der Corona-Krise ihren eigenen Brautladen.  © Norbert Neumann

Das halbe Leben wollte sie Mode machen, bewarb sich an Kunsthochschulen und Designakademien. Irgendwann trat Linda aber doch in die Fußstapfen ihres Vaters. "2011 erhielt ich nach Ausbildung bei uns in der Werkstatt dann auch meinen Meisterbrief. Zeitgleich wurde ich aber auch schwanger", berichtet die zweifache Mama lachend vom doppelten Lebensglück.

Nachdem die Motoren in der Werkstatt schnurrten, träumte die Autoschrauberin vom eigenen Modeladen. Jahrelang konnte sie den Traum nicht abschütteln und fand zufällig passende Räumlichkeiten.

Im Dezember 2020, mitten in der Corona-Krise, feierte ihr Laden "Brautweiß" Eröffnung: "Beratung und Vertrieb liefen über das Internet. Aber das ersetzte natürlich nicht das persönliche Erlebnis im Laden."

Junge Frau in S-Bahn sexuell belästigt: Ihre Mitreisenden zeigen Zivil-Courage!
Sachsen Junge Frau in S-Bahn sexuell belästigt: Ihre Mitreisenden zeigen Zivil-Courage!

Die Krise ist lange vorbei und die zukünftigen Bräute können sich in Ruhe beraten lassen. "Ich mache das ja aus Leidenschaft, daher öffne ich nur nach Terminvereinbarung", erklärt Linda.

Bei einem ersten Besuch wird das Kleid ausgewählt. Dann wird es von einer befreundeten Schneiderin auf Maß gebracht und kann bei einem zweiten Versuch begutachtet und mitgenommen werden.

So ganz kann die Kfz-Meisterin und zweifache Mama das Schrauben aber nicht sein lassen.
So ganz kann die Kfz-Meisterin und zweifache Mama das Schrauben aber nicht sein lassen.  © Norbert Neumann

Die Werkstatt hat Linda indes nicht verlassen. Wenn Not am Mann ist, greift sie von Herzen gern zum Schraubenschlüssel: "Es juckt schon gehörig in den Fingern, wenn es ans Reifenwechseln geht. Aber ich denke langfristig auch an meinen Rücken."

Titelfoto: Norbert Neumann (2)

Mehr zum Thema Sachsen: