Autoland Sachsen in Gefahr: Staatsregierung fordert Beihilfe aus Brüssel!
Dresden/Brüssel - Durch den Wechsel von Verbrennern auf Elektromotoren macht die Automobilindustrie gerade einen Strukturwandel durch. Damit der sich nicht zur Krise ausweitet, hat der Vorsitzende der Automotive Regions Alliance (ARA) und Sachsens Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (62, CDU) nun einen Übergangsfonds zur Stützung der Branche gefordert.
Dabei geht es um die Existenz von Unternehmen und mittelbar auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen. "Zentrales Anliegen der Europäischen Automobilregionen ist es, einen gerechten und sozial nachhaltigen Übergang zu erreichen", sagte Schmidt diese Woche in Brüssel.
Als Vorbild für die erwartete Hilfe nannte er den "Just Transition Fonds" (JTF), den die EU für die Strukturwandel-Regionen im Zuge des Braunkohleausstiegs aufgelegt hatte.
Die "Automobilwende" macht der Branche nicht erst seit dem Aus für das Gelenkwellenwerk (GKN) in Mosel bei Zwickau zu schaffen. Zwar haben die Beschäftigten großzügige Abfindungen erstritten, aber die Abwicklung des Werks zum Jahresende ist beschlossene Sache.
In Europa sind 14,6 Millionen Menschen in der Automobil- oder Zulieferindustrien beschäftigt. Das "Autoland Sachsen" ist mit fünf Fahrzeug- und Motorenwerken, rund 780 Zulieferern und mehr als 95.000 Beschäftigten die umsatzstärkste Branche im Freistaat.
Zur Lobby der 2022 gegründeten Automotive Regions Alliance (ARA) gehören europaweit mittlerweile 34 Regionen.
Titelfoto: Montage: Uwe Meinhold, dpa/Kristin Schmidt