Riesa - Die angespannte Lage rund um den AfD-Parteitag und die Proteste dagegen in Riesa war wohl zu viel für manche Nerven: Mit seinem Toyota wollte der Riesaer Robert E. (34) durch seine Stadt fahren, an einer Absperrung drehte er durch.
Um 9 Uhr ging in der Stahlstadt nichts mehr: Weil zahlreiche Demonstranten die Anreisewege der AfD-Delegierten blockierten, versuchte die Polizei ihr Möglichstes, die Berliner Straße freizuhalten, sperrte an allen Ecken ab.
Doch auch für Robert E. gab es kein Weiterkommen mehr: An der Kreuzung Berliner Straße/Bahnhofstraße hielt ihn die Polizei an, erläuterte, dass er hier nicht weiterkönne, und schlug Alternativstrecken vor.
Doch der Riesaer soll sich hartnäckig gezeigt haben, er müsse hier durch, soll er erwidert haben und dann auf Gas getreten sein.
Der Toyota sei dabei auf zwei bayrische Polizisten (26, 28) zugefahren: "Die beiden Beamten konnten nur durch einen Sprung zur Seite verhindern, von dem Pkw erfasst zu werden", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (49).
Polizei beschlagnahmt Führerschein
"Der Beschuldigte soll anschließend nicht angehalten haben, sondern mit hoher Geschwindigkeit durch die Absperrung durchgefahren sein. Durch sein Verhalten soll der Beschuldigte Leib und Leben der beiden Beamten gefährdet haben", so Schmidt.
Bisher hatte Robert E. noch keine Vorstrafen, nun ermittelt die Polizei gegen ihn wegen Gefährdung des Straßenverkehrs.
Die Polizei beschlagnahmte seinen Führerschein, die Staatsanwaltschaft beantragte, diesen vorläufig einzuziehen.
Robert E. machte bislang keine Angaben zu den Vorwürfen, die Ermittlungen dauern an.