Auswirkungen der Pandemie: Höchster Krankenstand in Sachsen seit 1991!
Dresden - Die Krankenkasse AOK Plus verzeichnet in ihrem aktuellen Gesundheitsbericht für 2022 einen Höchststand bei den Krankmeldungen in Sachsen seit Beginn der Analysen 1991.
Erwerbstätige fielen laut einer Mitteilung vom heutigen Donnerstag häufiger aus als in Vorjahren. Danach lag der Krankenstand der versicherten Beschäftigten bei 7,1 Prozent und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt (6,7 Prozent).
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie seien "nun wirklich deutlich sichtbar", sagte AOK-Plus-Sprecherin Hannelore Strobel. Der Krankenstand habe sich von je rund 5,7 Prozent 2018 und 2019 auf 5,8 Prozent im ersten Corona-Jahr und sechs Prozent 2021 erhöht.
Laut AOK war zwischen März 2020 und Ende 2022 landesweit fast ein Drittel (30,32 Prozent) der insgesamt 753.293 durchgehend erwerbstätigen Versicherten mindestens einmal wegen einer Corona-Erkrankung in ihren Unternehmen arbeitsunfähig.
9810 Beschäftigte (1,3 Prozent) hatten Post-Covid. Das sind laut Strobel relativ wenige Betroffene, aber diese hatten lange Ausfallzeiten.
Die meisten Krankmeldungen im Gesundheits- und Sozialwesen
Laut dem Report war insgesamt jeder AOK-Plus-versicherte Beschäftigte in Sachsen im Schnitt 12,1 Tage krankgeschrieben und 69,9 Prozent einmal oder mehrmals arbeitsunfähig.
Fast ein Drittel (29,4 Prozent) hatten Atemwegserkrankungen, fast zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Grund für 10,4 Prozent der Krankentage waren psychische Erkrankungen.
Der mit 8,1 Prozent höchste Krankenstand wurde im Gesundheits- und Sozialwesen verzeichnet, der mit 6,1 Prozent niedrigste im Bereich Banken und Versicherungen.
Die Analyse basiert auf Daten von fast 1,2 Millionen versicherten Beschäftigten. Sie sind laut AOK Plus wegen des Marktanteils der Krankenkasse von rund 50 Prozent repräsentativ.
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