Ausführliche Grabungen vorm B169-Ausbau: Archäologen buddeln unter der Bundesstraße
Riesa - Der Region Riesa steht Großes bevor: Nach zwölf Jahren geht es zum einen endlich weiter mit dem dringend benötigten Ausbau der B169. Dafür hatte der Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (50, SPD) extra einen Deal gemacht.
Doch auch das Heimatmuseum der Stadt dürfte sich freuen. Denn die zuvor anstehenden archäologischen Grabungen versprechen Spannendes.
Bevor die 7,8 Kilometer Bundesstraße zwischen Riesa und Salbitz gebaut werden können - und damit die Sportstadt endlich durchgehend an die A14 angebunden wird -, untersuchen Archäologen zunächst das Gelände. Das ist fester Bestandteil straßenbauvorbereitender Maßnahmen.
"Dafür haben der Ministerpräsident, Regionalminister Thomas Schmidt und ich einen Deal mit der Bundesregierung gemacht", sagte Verkehrsminister Dulig.
Der Freistaat beteilige sich nur am A72-Ausbau (eigentlich eine Bundesaufgabe), wenn der B169-Ausbau kommt. Somit seien die 57 Millionen Euro nun sicher.
Landesarchäologin Dr. Regina Smolnik in Vorfreude
Auf einer Fläche von zehneinhalb Fußballfeldern buddeln Bagger demnächst den Oberboden ab. Denn archäologische Strukturen lassen sich nur im gewachsenen Boden darunter erkennen.
Landesarchäologin Dr. Regina Smolnik freut sich drauf. Denn diese "Hochertragsregion der Landwirtschaft" sei nachweislich in allen Jahrhunderten besiedelt worden. Wirtschaft, Handwerk, Tote, Rituale - "all das schlägt sich hier nieder."
Bis November wollen sie mit "Grabung I" herausgefunden haben, wo mögliche Fundstellen sind. Erst dann lässt sich abschätzen, wie lang die nächsten Grabungen dauern - und wann endlich der Bau der B169 losgehen kann.
"Das ist ein wichtiger Tag für Stadt und Region", sagte Riesas Oberbürgermeister Marco Müller (49, CDU) zu TAG24. "Eine wirtschaftsstarke Region wie unsere braucht dringend eine bessere Autobahn-Anbindung." Deswegen hofft nicht nur er, dass die neuen Ausstellungsstücke fürs Heimatmuseum zügig gefunden werden.
Titelfoto: SZ/Dietmar Thomas