Augusts altes Zwiebelmuster feiert Comeback

Meißen - Das neue Zwiebelmuster ist das alte!

Chefdesignerin Lena Hensel (44) präsentiert auf der Tafel das neue Zwiebelmuster und den Mix mit Porzellanklassikern.
Chefdesignerin Lena Hensel (44) präsentiert auf der Tafel das neue Zwiebelmuster und den Mix mit Porzellanklassikern.  © Steffen Füssel

Als August der Starke 1733 starb, wurde das Zwiebelmuster noch mit Pinseln auf das Porzellan gemalt. Es wirkt deshalb viel gröber als das heute mit Federn filigran verzierte Tafelgeschirr.

Genau dieses alte Muster feiert nun in der neuen Kollektion der Porzellanmanufaktur Meissen sein Comeback - als Druckdekor auf der modernen Form "No 41" und mit den Untergrundfarben Rot, Gelb, Rosa, Petrol, Blau oder Graugrün.

Auch das traditionelle, handbemalte Porzellan bekommt eine neue Plattform - einfarbige Platzteller. "Oft ist es doch so, dass Omas Zwiebelmuster oder ein Weinlaub-Service vererbt wird. Aber das ist nicht nur jungen Menschen heute zu konservativ", sagt Chefdesignerin Lena Hensel (44).

Zwei Sachsen als "Immo-Helden" im Fernsehen
Sachsen Zwei Sachsen als "Immo-Helden" im Fernsehen

"Doch wird ein Teller mit Blumendekor oder Drachen auf einen roten oder gelben Platzteller gesetzt, ist es sofort modern. Wir wollen zum Mixen und Matchen anregen."

Der handgemalte Drachenteller passt wunderbar auf den rosa Platzteller.
Der handgemalte Drachenteller passt wunderbar auf den rosa Platzteller.  © Steffen Füssel

"Porzellan ist keine Frauensache"

Romantischer Rosa-Look: Fabrizio und Valerio tafeln auf Meissner Porzellan inmitten eines opulenten Blumenfeldes.
Romantischer Rosa-Look: Fabrizio und Valerio tafeln auf Meissner Porzellan inmitten eines opulenten Blumenfeldes.  © Manufaktur Meissen

Die Manufaktur mischt die klassisch gedeckte Tafel auf - und bricht auch in der Werbekampagne für die neue Kollektion bewusst mit Klischees. "Porzellan ist keine Frauensache. Deshalb haben wir uns bewusst für Männermodels entschieden", so Hensel.

Für Aufmerksamkeit sorgen die italienischen, rotbärtigen Zwillinge Fabrizio und Valerio Salvadori, die auch als DJs auflegen und schon für Mode von Armani oder die Schweizer Bank Alpian modelten.

"Mit ihnen haben wir im Februar eine Woche lang in der Manufaktur und mit 20 Quadratmetern Kunstblumen-Teppich geshootet", verrät Manufaktur-Sprecherin Annika Koch (41). In edlen Anzügen von Boss und Dressler vermitteln die eleganten Herren Lust auf sinnliches Genießen.

Neu interpretiert: Das fast 300 Jahre alte Zwiebelmuster auf gelbem Grund.
Neu interpretiert: Das fast 300 Jahre alte Zwiebelmuster auf gelbem Grund.  © Steffen Füssel

Einziger Wermutstropfen - auch die neue Kollektion erfordert ein gewisses Budget. Die unifarbenen Speiseteller mit Farb- oder Goldrand kosten 149/169 Euro. Für eine Cappuccino-Tasse samt Untertasse im "dicken" Zwiebelmusterdekor muss man 159 Euro ausgeben.

Titelfoto: Bildmontage: Manufaktur MEISSEN, Steffen Füssel

Mehr zum Thema Sachsen: