Aufatmen in der Krise? Sachsens Versorger senken die Gaspreise
Dresden - Viele Sachsen zittern vor der nächsten Gas-Rechnung, doch die könnte niedriger ausfallen als befürchtet. Die großen sächsischen Versorger SachsenEnergie, Mitgas und Eins Energie setzen die Erleichterungen um, die der Bund versprochen hat.
Seit Freitag ist es offiziell: Die Mehrwertsteuer auf Gas fällt von 19 auf 7 Prozent. Die Senkung gilt rückwirkend zum 1. Oktober.
Dazu kommt, dass die Bundesregierung vergangene Woche die Gasumlage gekippt hat. Die Umlage hätte ab 1. Oktober die Kilowattstunde brutto um 2,88 Cent teurer gemacht.
Der Versorger SachsenEnergie, der rund 111.000 ostsächsische Gas-Kunden beliefert, reagierte prompt: "Mit Bekanntgabe der Neuregelungen zum Monatswechsel hat SachsenEnergie vorerst alle Abrechnungen unterbrochen und gleichzeitig mit der Neukalkulation begonnen", teilte Unternehmens-Sprecherin Nora Weinhold (40) am Freitag mit.
"Alle Kunden, deren Abschlag sich aufgrund der Neuregelungen ändert, werden per Brief oder im Onlineservice informiert." Auch Mitgas und Eins Energie haben zugesichert, die Erleichterungen an die Kunden weiterzugeben.
Michael Kretschmer fordert schnelle Umsetzung des Gaspreisdeckels
Rechen-Beispiel: Ein Dresdner Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Erdgas könne nun mit einer Ersparnis von 75 Euro pro Monat rechnen, so SachsenEnergie-Sprecherin Weinhold.
Sie rät dennoch zum Sparen: "Jede Kilowattstunde Gas, die wir einsparen, trägt dazu bei, dass wir besser durch den nächsten Winter kommen."
Unklar bleibt, wann der angekündigte Gaspreisdeckel kommt. Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) drängte den Bund am Freitag zum Handeln und sagte: "Wir haben hier keine Zeit zu verlieren."
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (64, SPD) sieht die Preisbremse als "nötig und überfällig".
Titelfoto: Oliver Killig