Auf Sachsens Jobmarkt sieht's langsam düster aus: So viele Arbeitslose mehr im Dezember

Dresden - In diesem Winter präsentiert sich Sachsens Jobmarkt besonders rau und kalt. Im Dezember stieg die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt erneut - auf nun 6,5 Prozent. Die Zukunftsaussichten sind eisig-trüb.

Im Bau- und im verarbeitenden Gewerbe sinken die Belegschaften.
Im Bau- und im verarbeitenden Gewerbe sinken die Belegschaften.  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Im Dezember waren in Sachsen 140.360 Menschen arbeitslos gemeldet (plus 1,4 Prozent gegenüber Vormonat). Die Chancen der Männer und Frauen, einen Job zu finden, sind durchwachsen.

Vor allem Menschen ohne ausgewiesene Expertise und mit Einschränkungen haben es schwer, in Lohn und Brot zu kommen. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten der Unternehmen sorgen dafür, dass nur sehr zurückhaltend eingestellt wird.

Während Heime, das Sozial- und Gesundheitswesen sowie der Öffentliche Dienst ihren Personalbestand noch aufbauen, schrumpfen die Belegschaften im Bau- und im verarbeitenden Gewerbe, in der Zeitarbeit und im Handel.

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Derzeit sind den Arbeitsagenturen insgesamt 32.031 freie Stellen gemeldet - 661 weniger als im November 2024 und 5646 weniger als im Dezember 2023.

Immer mehr Kurzarbeit

Klaus-Peter Hansen (62), Chef der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Klaus-Peter Hansen (62), Chef der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).  © Christian Juppe

Immer mehr Firmen befinden sich in schwierigem wirtschaftlichen Fahrwasser und machen Gebrauch von Kurzarbeit, um ihre Mitarbeiter zu halten. So zählt die BA-Statistik bis September 11.744 Kurzarbeiter in 482 Betrieben auf. Das entspricht 0,7 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Freistaat.

"Ich gehe davon aus, dass die Arbeitslosenquote 2025 deutlich über 7 Prozent liegen wird. Für 2025 rechne ich mit keiner Trendwende am Arbeitsmarkt", sagt Klaus-Peter Hansen (62), Chef der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Zusätzliche Sorgen bereiten Hansen zwei Trends: 2024 wuchs die Zahl der Langzeitarbeitslosen auf rund 50.500 an (2023: 46.200).

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Zudem zeigte sich, dass jüngere Menschen immer schwerer Fuß fassen in der Arbeitswelt. Rund 13.700 Menschen unter 25 Jahren haben in Sachsen keinen Job.

Titelfoto: Bildmontage: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa, Christian Juppe

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