Auf den Hund gekommen: DLRG rettet jetzt auch an Land
Penig - Täglich gelten bundesweit Tausende Menschen als vermisst. Im Ahrtal, wo jüngst das Hochwasser wütete, fehlt von 17 Personen noch immer jede Spur. Neben Polizeihundestaffeln werden auch DLRG-Rettungshunde dringend gebraucht. In Mittelsachsen hat sich eine neue Mantrailer-Staffel gegründet, die solche Hunde ausbildet.
"Wir trainieren zweimal die Woche an verschiedenen Orten in Sachsen", sagt Einsatzleiter Florian Maurer (29). Schäferhund "Roland" (3) ist der erste ausgebildete Mantrailer (Personensuchhund) der Mittelsachsen.
Vier weitere Hunde werden derzeit ausgebildet. "Im Gegensatz zur Polizei suchen wir ausschließlich nach Vermissten. Und wir sind die einzige DLRG-Staffel in Sachsen, die mit Drohnen arbeitet."
Ausbilderin Victoria Bergner (33) legt die Spur. Das Training funktioniert über Futter, das auf Fußspuren verteilt wird und der Bindung des Helfers. Über eine Plastiktüte nimmt Malinois Campino (3) den Geruch des Vermissten über einen Gegenstand auf.
"Der sollte sauber sein. Bei einem Motorradhelm, der von mehreren Personen getragen wird, ist es für die Hunde deutlich schwieriger." Los geht's! Über die Antrittsspur nimmt Campino Fährte auf und läuft 700 Meter problemlos zur Zielperson.
Angekommen folgt die Extra-Belohnung in Form von Futter und Spielzeug. "Ausgebildete Hunde können drei Wochen alte Spuren über mehrere Kilometer verfolgen", sagt Bergner. Die Erfolgsquote hänge von Wetter und Umgebung ab. In der Stadt ist die Suche schwerer als auf dem Land.
DLRG Mittelsachsen konzentriert sich auf Ausbildung von Mantrailer-Hunden
Die DLRG Mittelsachsen mit ihren 70 Mitgliedern konzentriert sich auf die Ausbildung von Mantrailer-Hunden. Die Rettungshunde- und Sanitätsgruppe Chemnitz, mit der das Team eng zusammenarbeitet, trainiert auch Flächensuchhunde. Diese gehen mehreren Spuren nach. Trümmerhunde seien in Sachsen weniger gefragt.
"Wir arbeiten hier alle im Ehrenamt und sind zu jeder Zeit bereit, wenn wir durch Behörden, Polizei, Feuerwehr oder Privatpersonen alarmiert werden", sagt Florian Maurer.
Titelfoto: Maik Börner