Artenmix und Windräder: Das plant Sachsens neuer Umweltminister für den Wald
Dresden - Doppelte Premiere am Mittwoch in der Dresdner Heide beim Staatsbetrieb Sachsenforst. Erstmals besuchte ein Umwelt- und Landwirtschaftsminister die Säge- und Wertholzsubmission.
Für Georg-Ludwig von Breitenbuch (53, CDU) war es wiederum der erste Termin als neuer Forstminister bei seinen Förstern. Welche Marschrichtung gibt der Christdemokrat für die künftige Waldpolitik vor?
"Wir halten an dem erklärten, ehrgeizigen Ziel fest, den Waldanteil im Freistaat auf 30 Prozent zu erhöhen", sagt der Minister, der kurz vor Weihnachten vereidigt wurde.
Er dämpft zugleich aber übersteigerte Erwartungen: Dieses Ziel soll nur im Einklang mit den Landbesitzern erreicht werden. Aktuell nimmt der Wald einen Anteil von 28,3 Prozent (Stand: 2022) der Landesfläche ein.
Der Waldumbau wird weiter vorangetrieben. "Mischwälder mit Laub- und Nadelbäumen sind weniger anfällig gegenüber Extremereignissen wie Stürmen und Dürren oder Krankheiten und Schädlingsbefall", so von Breitenbuch.
Er will als Forstminister räumliche Schwerpunkte für den Waldumbau setzen und gleichzeitig die Pflege der vorhandenen Bestände in den Fokus rücken. "Nadelholz wird weiter eine große Rolle spielen." Konkret denkt man dabei etwa an Weißtannen im Erzgebirge und Kiefern im Tiefland und Norden Sachsens.
Sachsens Umweltminister will sich auf die Kernarbeit konzentrieren
Und der Minister kündigt an, dass die Arbeit vom Sachsenforst "neu sortiert" wird. "Es gilt die Konzentration auf die Kernarbeit", so der Minister, der selbst jahrelang Forst- und Landwirtschaft betrieben hat.
Im Klartext heißt das: Von Breitenbuch ordnet dem Natur- und Umweltschutz nicht mehr alles unter, so wie es sein Amtsvorgänger Wolfram Günther (51, Grüne) getan hat.
Windkraft über Wald steht der Forstminister aufgeschlossen gegenüber.
"Robert Habeck gibt uns vor, zwei Prozent der Landesfläche für die Nutzung der Windenergie auszuweisen. Wenn das umgesetzt werden soll, müssen wir auch über Windkraftanlagen im Wald reden, um Konflikte in den Ballungsräumen und etwa im Elbtal zu minimieren", so von Breitenbuch.
Titelfoto: Eric Münch