Arme Sau! Immer mehr Schweinezüchter geben auf

Kamenz - Die Bestände an Mastschweinen haben in Sachsen neue Tiefstände erreicht. Die Bauern geben der Politik daran eine Mitschuld.

Agrar-Experten rechnen damit, dass der Bestand an Hausschweinen in Sachsen noch weiter zurückgehen wird. (Symbolbild)
Agrar-Experten rechnen damit, dass der Bestand an Hausschweinen in Sachsen noch weiter zurückgehen wird. (Symbolbild)  © dpa/Matthias Hiekel

498.700 Schweine wurden zum Stichtag 3. November in 130 sächsischen Betrieben mit Schweinehaltung erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr gab es damit einen Rückgang um 110.600 Tiere (entspricht minus 18 Prozent).

Im Freistaat werden je 100 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche durchschnittlich 56 Schweine gehalten. Deutschlandweit sind es mehr als doppelt so viele.

Die Ankunft der Afrikanischen Schweinepest (ASP) setzt die hiesigen Mastbetriebe unter Druck: Allein im Landkreis Görlitz gingen zuletzt über 30 Prozent der Schweineplätze verloren, so Zahlen vom Sozialministerium.

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Auch die Bestände von Rindern (-2 Prozent) und Schafen (-2,5 Prozent) schrumpften auf ihre niedrigste Größe. Ist das der Anfang vom Ende der Viehzucht in Sachsen?

Thomas Schneeweiß (41) vom Regionalbauernverband Elbe-Röder: "Hoffentlich nicht! Es gibt Betriebe, die durchhalten wollen. Aber das wird immer schwerer."

Der Geschäftsführer der "Erzeugergemeinschaft Schwein" stellt fest: "Die ASP kann Sprünge machen. Daran haben wir uns gewöhnt. Am schwierigsten ist für uns derzeit aber die Unberechenbarkeit der Politik. Die Bauern wollen in Tierwohl investieren, können das aber nicht, denn es gibt dafür nach wie vor keine rechtlichen Grundlagen."

Titelfoto: dpa/Matthias Hiekel

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