Anklage im Mordkomplott von Großenhain: Musste Dirk W. (†37) wegen 17.000 Euro sterben?
Großenhain - Das Mordkomplott von Großenhain. Jetzt hat der Staatsanwalt Anklage gegen Stefanie W. (31) und ihre drei Kumpanen erhoben. Sie sollen aus Habgier Stefanies Noch-Ehemann Dirk W. (†37) erschlagen haben. Wegen 17.000 Euro aus einer Sterbegeldversicherung!
Das Paar lebte getrennt. Am Abend des 13. Juni 2020 soll die "schwarze Witwe" Stefanie zusammen mit Andreas R. (51), Stefan B. (28) und Anke F. (51) in Großenhain am Rahmenplatz Dirk in ihren Opel gelockt haben.
Die Entführer fuhren mit ihrem Opfer in den Wald bei Priestewitz. Dort schlugen laut Anklage Stefan und Andreas mit einem Tischbein auf den jungen Vater ein, bis der Knüppel zerbrach. Schwerstverletzt wurde Dirk zurückgelassen.
Noch bis 16. Juni sollen Stefanie, Andreas und Stefan immer wieder zum Tatort zurückgekehrt sein. Um das Opfer regelrecht zu steinigen! Dirk W. starb qualvoll an inneren Verletzungen.
Den geschundenen Leichnam fand die Polizei am 19. Juni, seither sitzen die mutmaßlichen Täter in U-Haft.
Täter haben auf satte 17.000 Euro Sterbeversicherung spekuliert
Die Justiz gab sogar Gutachten in Auftrag. "Aber Anhaltspunkte für eine mögliche Schuldunfähigkeit fanden sich nicht", so Staatsanwalt Jürgen Schmidt (45).
Nun liegt die Anklage wegen gemeinschaftlichen Mordes gegen die drei Haupttäter und wegen Beihilfe gegen Anke F. vor. Wann die zuständige Schwurgerichtskammer diese verhandelt, ist aber momentan noch unklar. Denn: Stefanie W. ist mit Zwillingen schwanger. Ob Dirk W. der Vater ist, ist unklar. Geburtstermin ist Ende des Jahres.
Dafür ermittelte der Staatsanwalt aber, dass die Frau eine Sterbeversicherung für ihren Ex abgeschlossen hatte. Im Todesfall wären stolze 17.000 Euro fällig gewesen.
Auf dieses Geld, so die Anklage, hätten die Täter spekuliert, als die den Mordkomplott ausheckten.
Titelfoto: privat/Norbert Neumann