Altes Klinikareal wird zum Zentrum der Spitzenforschung: Aus Görlitz in den Weltraum!

Görlitz - Das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) nimmt langsam Fahrt auf. Vielleicht bezieht eine Mannschaft schon im nächsten Jahr ein erstes Gebäude auf dem Görlitzer Kahlbaum-Areal. Richtig in die Vollen geht es aber erst ab 2026.

Das sogenannte Kahlbaum-Areal in unmittelbarer Nähe zur polnischen Grenze ist riesig. Bis in die 90er war hier eine Klinik. Ab 2026 wird hier das neue Zentrum für Astrophysik entstehen.
Das sogenannte Kahlbaum-Areal in unmittelbarer Nähe zur polnischen Grenze ist riesig. Bis in die 90er war hier eine Klinik. Ab 2026 wird hier das neue Zentrum für Astrophysik entstehen.  © Steffen Füssel

Die drei Buchstaben DZA bedeuten nichts anderes als absolute Spitzenforschung in der Lausitz. Also wieder so ein überflüssiges Projekt, bei dem am Ende nichts rauskommt außer horrende Kosten und eine Mahnung vom Rechnungshof?

Nein, im Gegenteil, so Günther Hasinger (68), künftiger Direktor des DZA.

Das Zentrum sichere die Beteiligung Deutschlands an künftigen Weltraummissionen.

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Ansonsten: nitschewo! Hasinger muss es wissen, der Astrophysiker hat selbst lange bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA gearbeitet.

Laut vorläufiger Planung wird auf dem sogenannten Kahlbaum-Areal, einem ehemaligen Klinikstandort in Görlitz, ein riesiger Forschungs-Campus mit Besucherzentrum entstehen - unter anderem für die Entwicklung neuer Halbleiter-Sensoren.

Ein erstes Bestandsgebäude könnte schon im nächsten Jahr bezogen werden, sagte DZA-Sprecherin Katharina Henjes-Kunst (42).

Der Görlitzer OB Octavian Ursu (55, CDU) dürfte einen Luftsprung gemacht haben, als im Sommer 2022 das DZA in die Lausitz vergeben wurde.
Der Görlitzer OB Octavian Ursu (55, CDU) dürfte einen Luftsprung gemacht haben, als im Sommer 2022 das DZA in die Lausitz vergeben wurde.  © Steffen Füssel
Physiker Jürgen Besold (68) vom DZA hat auch die Technologiezentren in Dresden-Rossendorf und Bautzen aufgebaut.
Physiker Jürgen Besold (68) vom DZA hat auch die Technologiezentren in Dresden-Rossendorf und Bautzen aufgebaut.  © Steffen Füssel

DZA könnte für rund 3000 neue Arbeitsplätze in der Lausitz sorgen

Im DZA-Besucherzentrum soll es Infoveranstaltungen geben, nicht nur, aber auch für Schüler.
Im DZA-Besucherzentrum soll es Infoveranstaltungen geben, nicht nur, aber auch für Schüler.  © DZA

Dazu kommt ein Rechenzentrum, über das gigantische Datenmengen aus der ganzen Welt zusammenlaufen sollen. Ab 2026 - dann erst wird das Zentrum offiziell gegründet - wird gebaut.

Das dritte Großprojekt ist laut Physiker Jürgen Besold (68) vom DZA das "Low Seismic Lab", ein Untergrundlabor in 200 Metern Tiefe, das im Dreieck zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda entstehen soll.

Eine erste Probebohrung ging in Ralbitz-Rosenthal in den Boden.

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Wenn das DZA 2025 den Zuschlag erhält, soll dort zudem das "Einstein-Teleskop" gebaut werden, das man sich als gleichseitiges Dreieck mit 10 Kilometer Kantenlänge vorstellen kann und mit dessen Hilfe Gravitationswellen erforscht werden sollen. Das DZA ist "Forschungs-Maschine" und Jobmotor zugleich.

Gehen die Planungen auf, entstehen in der Lausitz insgesamt rund 3000 neue Arbeitsplätze.

Titelfoto: DZA

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