Alter Russen-Flugplatz: Baut hier der Rüstungskonzern?
Großenhain - Der alte Armeeflugplatz Großenhain könnte wieder militärische Bedeutung erlangen. Nicht als Airbase – sondern als Standort für eine Pulverfabrik des Rüstungskonzerns Rheinmetall.
Bereits im Januar war bekannt geworden, dass die Düsseldorfer Waffenschmiede auf der Suche nach einem neuen Produktionsstandort mit Vertretern des Freistaats im Gespräch ist.
Nun verdichten sich die Hinweise, dass die Pulverfabrik in Großenhain gebaut werden könnte. Die Vorauswahl sei auf den alten Militärflugplatz gefallen, hieß es aus Kreisen der Staatsregierung.
Das 1913 als Königlich-Sächsische Militärfliegerstation errichtete und bis 1993 von den sowjetischen Luftstreitkräften militärisch genutzte Flugfeld wird aktuell zum Industriestandort umgebaut. Rund 145 Hektar Land sollen hier für neue Ansiedlungen bereitstehen.
Einem Bericht der Leipziger Volkszeitung zufolge gibt es aktuell "weiterführende Gespräche" zwischen Rheinmetall, dem Land Sachsen und der Stadt Großenhain.
Weder das Wirtschaftsministerium noch die Stadt wollten sich auf Anfrage dazu äußern.
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters im Januar hatte Rheinmetall-Vorstand Armin Papperger (60) das Investitionsvolumen mit 700 bis 800 Millionen Euro beziffert. Bis zu 600 Arbeitsplätze könnten entstehen.
Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch, Julian Stratenschulte/dpa