Alarmierende Zahlen: Verkauf von Elektro-Autos in Sachsen drastisch gesunken

Flensburg/Zwickau - Nächster Schlag für die sächsische Autoindustrie: Die Zulassungszahlen für E-Autos sind im Freistaat drastisch gesunken. Im vergangenen Jahr lagen sie ein Drittel unter dem Wert des Vorjahres.

Laut der Neuzulassungsbilanz des Kraftfahrtbundesamtes sind die Neuzulassungen von E-Autos in Sachsen 2024 um ein Drittel gesunken.  © imago/nordpool

Die Bilanz des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) für 2024 verzeichnet für Sachsen nicht nur wegen der geringeren Kaufkraft gerade einmal 7801 Neuzulassungen von reinen E-Autos, bundesweit waren es 380.609 und damit 27,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

"Der Einbruch trifft uns ganz direkt", sagt Jens Katzek (61), Geschäftsführer des Automotive Clusters Ostdeutschland (ACOD), "weil hier im Schnitt viel mehr reine E-Autos produziert werden als im Rest des Landes."

VW hatte die Produktion wegen der anhaltenden Absatzschwäche im Zwickauer Werk schon Ende 2023 gedrosselt. Im vergangenen Jahr wurden dort nach eigenen Angaben mit 204.000 Stromern insgesamt 40.000 weniger hergestellt als im Vorjahr.

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In Dresden waren es sogar nur 5500 Autos. Wie es bei VW Sachsen weitergeht, darüber will VW-Personalvorstand Gunnar Kilian (49) am heutigen Freitag mit den Beschäftigten in Zwickau reden, so ein Sprecher gegenüber TAG24.

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In Zwickau hat VW wegen des schwächelnden Absatzes bereits die Produktion gedrosselt.  © Hendrik Schmidt/dpa
Der Absatz von E-Autos geht immer weiter zurück. Ein immer noch zu dünnes Ladenetz, die Streichung der Förderung beim Kauf oder zu hohe Preise der Stromer aus deutscher Produktion sind einige der Gründe.  © imago images/photothek

ACOD-Chef Katzek sieht drei Lösungsansätze

Jens Katzek (61), Geschäftsführer des Automotive Clusters Ostdeutschland (ACOD): Der Rückgang trifft uns ganz direkt.  © PR

Abgesehen vom rückläufigen Absatz bei Stromern im Inland sinken auch die Exporte ins wirtschaftlich angeschlagene China - eine Entwicklung, die nach allen Ankündigungen des neuen US-Präsidenten in absehbarer Zeit auch für die USA bevorstehen könnte.

"Das ist eine gefährliche Mischung", meint Jens Katzek. Er sieht drei Lösungsansätze: Die Unternehmen müssten dringend dafür sorgen, dass E-Autos allenfalls so teuer sind wie Verbrenner.

"Dann sollte der Bund Ladestrom steuerlich begünstigen wie Diesel auch." Schließlich die Ladestationen. Ihre Dichte ist in Sachsen ungleich höher - pro Fahrzeug allerdings - als in anderen Bundesländern.

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Dennoch gibt es immer noch zu wenige davon. "Hier könnten Städte und Landkreise noch viel intensiver tätig werden", so Katzek.

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