Auch in Sachsen: Aggression gegen Geflüchtete und ihre Helfer nimmt zu!

Dresden - Aggressionen gegen Geflüchtete, aber ebenso gegen Mitarbeiter der Migrationsberatungen häufen sich. Auch in Sachsen.

Aggressionen gegen Geflüchtete gehören in Sachsen zum Alltag. Aber auch Mitarbeiter von Beratungsstellen für Flüchtlinge sind betroffen.
Aggressionen gegen Geflüchtete gehören in Sachsen zum Alltag. Aber auch Mitarbeiter von Beratungsstellen für Flüchtlinge sind betroffen.  © picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

Es gab schon immer eine Bedrohung der Migranten. "Die haben das aber meist nicht erzählt. Jetzt erzählen sie es", sagt Kerstin Böttger, Referentin der Diakonie für die Bereiche Asyl, Flucht und Migration. "Manche meinen, jetzt alles sagen zu können."

So habe ein Drittklässler in einer Schule in Meißen zu einem Mitschüler mit ausländischen Wurzeln gesagt: Bei uns ist jetzt die AfD stärkste Kraft, da könnt ihr eure Koffer packen. In Schulen werden Kinder aus Flüchtlingsfamilien gern mal gemobbt, körperliche Auseinandersetzungen inklusive.

Das ist aber nur eine Seite der Entwicklung. Auch die Berater sind Anfeindungen ausgesetzt. "Manche Mitarbeiter erzählen selbst ihren Bekannten nicht mehr, wo sie arbeiten. Man vermeidet das Thema", betont Diakonie-Sprecherin Nora Köhler. Auch Drohbriefe und Hundekot vor der Tür habe es schon gegeben.

Die Diakonie leistet in Sachsen an sechs Orten eine sogenannte MBE - Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte. Dazu kommen noch sieben Stellen für den Jugendmigrationsdienst (JMD).

Der Bedarf ist gestiegen, das Personal nicht. 2019 gab es in der MBE 2536 Fälle, 2024 bis Dezember bereits 3928. Beim JMD stieg die Zahl im selben Zeitraum von 2637 auf 2984.

Titelfoto: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

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