AfD-Antrag zur Abschaffung der Pflege-Impfpflicht gescheitert
Die Partei wollte die Landesregierung auffordern, im Bundesrat eine Initiative zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes einzubringen. Der Körper dürfe niemals zur "Verfügungsmasse von Politikern und Regierungen werden", sagte der AfD-Fraktionsvorsitzende Jörg Urban (58) zur Begründung.
Er betonte, dass es schon jetzt einen eklatanten Personalmangel in der Pflege gebe. All das werde mit der Impfpflicht noch schlimmer. "Patienten werden jetzt noch schwerer einen Arzt finden. Sie werden noch längere Wartezeiten für Operationen in Kauf nehmen müssen."
Die anderen Parteien warfen der AfD eine überflüssige Inszenierung vor, um die Stimmung gegen Corona-Impfungen weiter anzuheizen.
Gute Corona-Prognose für kommende Wochen
"Die hoch beschworene Kündigungswelle ist ausgeblieben", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Kathleen Kuhfuß (42).
Andere Abgeordnete kritisierten die AfD für die Behauptung, dass die Impfung kaum einen gesundheitlichen Nutzen bringe.
"Bundesländer mit einer hohen Impfquote haben keine oder eine deutlich niedrigere Übersterblichkeit als der Freistaat Sachsen", sagte der sozialpolitische Sprecher der CDU, Alexander Dierks (34). Der Linken-Fraktionsvorsitzende Rico Gebhardt (58) merkte an, der Antrag der AfD sei nichts anderes als die Unterstützung von Impfgegnerschaft.
Gesundheitsministerin Petra Köpping (63, SPD) ging zunächst auf die aktuelle Corona-Lage im Freistaat ein und verwies auf die Sieben-Tage-Inzidenz von 541.
Derzeit würden 865 Menschen auf einer Normalstation der Krankenhäuser behandelt, 128 auf der Intensivstation.
Die Prognose für die kommenden Wochen seien positiv. Nach Berechnungen würden dann nur noch 649 Menschen auf Normal- und 77 auf einer Intensivstation behandelt werden.
Für diese guten Entwicklungen hätten die Menschen in Sachsen durch ihr Verhalten beigetragen. Zugleich erinnerte Köpping an die 15.159 Menschen sächsischen Todesopfer der Pandemie.
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