Waldheim/Burgstädt - Immer wieder fliegen Fahrkartenautomaten der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) in die Luft. Dabei richten die Täter großen Schaden an, gelangten in einigen Fällen sogar an die Geldkassette. Nun will das Verkehrsunternehmen vorsorgen - für die Automaten-Sprenger soll es künftig nahezu unmöglich sein, an das Geld zu kommen.
Sechs Fälle verzeichnet die MRB in diesem Jahr. Allein in dieser Woche wurden vier Geräte in die Luft gejagt.
Zuletzt traf es die Bahnhöfe in Bobritzsch-Hilbersdorf und Flöha, zuvor knallte es in Waldheim und Burgstädt. In St. Egidien wurde der Automat in diesem Jahr sogar zweimal gesprengt.
"Diese Vorfälle verursachen erhebliche Sachschäden in Höhe von mehreren Zehntausend Euro", so ein Sprecher der MRB.
Nun will das Verkehrsunternehmen den Automaten-Sprengern das Leben noch schwerer machen. "Die Fahrkartenautomaten sind mit zusätzlichem physischen Schutz in Form von Eisenstreben ausgestattet und verfügen über eine DNA-Markierung, die dafür sorgt, dass das Bargeld bei Manipulationsversuchen unbrauchbar gemacht wird", so die MRB.
Heißt im Klartext: Wird ein Automat gesprengt, wird das Geld mit einer speziellen Farbe überschüttet, die mit künstlicher DNA angereichert ist. Die DNA lässt sich noch lange nachweisen - beispielsweise an Kleidung, Autositzen und Co.
Weiterhin will die MRB künftig auf bargeldlose Automaten setzen. Zudem soll das Geld in sehr kurzen Intervallen geleert werden. Auch der erweiterte Einsatz von Videoüberwachung wird derzeit geprüft, heißt es.
MRB will Automaten-Sprenger so schnell wie möglich zur Rechenschaft ziehen
Wann die zerstörten Automaten wieder aufgebaut werden, ist derzeit noch unklar. "Für die betroffenen Bahnhöfe und Haltestellen besteht die Möglichkeit, Fahrkarten bis auf Weiteres direkt im Zug beim Service-Personal zu erwerben", so ein Pressesprecher.
Die MRB hofft nun darauf, dass die Automaten-Sprenger endlich geschnappt werden. "Jeder Hinweis kann dabei helfen, weitere Schäden zu vermeiden und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen." Hinweise nimmt die Bundespolizei unter der Telefonnummer 0800/6888000 oder jede andere Polizeistelle entgegen.
Übrigens: Die Kosten für die durch die Sprengung entstandenen Schäden trägt die MRB. "Die Kosten werden nicht auf die Ticketpreise umgelegt", heißt es.