51. Wintertreffen startet: Augustusburger Schloss-Chefin kämpft um die vergraulten Biker
Augustusburg - Ein halbes Jahrhundert lang war das Wintertreffen der Motorradfahrer in Augustusburg Kult. Ob die Tradition beim 51. Treffen am Wochenende fortgesetzt werden kann, ist offen.

Nach massiver Kritik zum Jubiläumstreffen kämpft Schloss-Chefin Patrizia Meyn (50) um die Gunst der rauen Gesellen auf Zweirädern. Doch ein Teil von ihnen trifft sich lieber anderswo.
Motorrad-Urgestein Heiko Fischer (57) gehörte mit seinem "Feuerwehr-Mäppel" über Jahrzehnte zu den Hinguckern des Wintertreffens. Der Rübenauer und seine Motorradkumpel wollen nicht wieder zur Augustusburg fahren. "Es war nur noch Abzocke und Gängelei."
DJ statt Livemusik, fehlende Gastronomie und zu teure Gebühren - die Mängelliste der Biker ist lang. "Wir treffen uns wieder. Aber nicht auf der Augustusburg. Wir sind mit anderen Fahrern im Westerzgebirge verabredet. Aus Franken und dem Spessart kommen auch Leute dazu", so Fischer.
"Das werden vielleicht 30 oder 40 Motorradfahrer, die zunächst mal privat zusammenkommen. Das muss wachsen, dann könnte daraus mal eine offizielle Veranstaltung werden."
Schloss Augustusburg senkt Eintrittspreis

Schloss Augustusburg bemüht sich derweil um die vergnatzten Biker. Patrizia Meyn: "Wir haben die Kritik ernst genommen. Für die Teilnehmer wurde der Eintritt auf 10 Euro reduziert."
Es gibt zudem ein umfangreiches Programm: "Am Freitagabend spielt dieses Jahr eine Band im beheizten Bikerzelt, es gibt wieder eine Prämierung der Fahrer und ein Rahmenprogramm rund um die Sonderschau 'Auf dem Landweg nach New York'."
Das Wintertreffen ist für Besucher am Samstag ab 8 Uhr geöffnet und kostet 10 Euro Eintritt. Für Kinder bis 12 Jahre ist der Eintritt frei. Die Tickets gelten als Fahrscheine für den Verkehrsverbund Mittelsachsen.
Gebührenfrei parken können Besucher am Erdmannsdorfer Bad. Von dort fährt ein Shuttlebus für 5 Euro pro Person zum Schloss und zurück.
Titelfoto: Uwe Meinhold