Crashkurs kurz vorm Osterfest: In 90 Minuten wurde ich zur Eiermalerin
Die passionierte Kursleiterin und gelernte Schneiderin fand mit 40 Jahren ihre Liebe zu den sorbischen Ostereiern:
"Meine Tochter sollte in der Schule das Bemalen ausprobieren. Wir waren mit und konnten es auch versuchen. Es wurde nur leider gar nicht filigran. Das war mein Ansporn, ich musste es lernen."
Ihre Spezialität ist die Bossiertechnik. Dabei verbleiben die bunten Wachstupfer direkt auf dem Ei. Das Ergebnis hat man sofort. Benötigt werden ein ausgeblasenes Ei, ein gebogener Löffel, den man in ein mit Sand gefülltes Glas steckt, Bienenwachsblöcke und ein Teelicht zum Schmelzen.
Gänsefedern dienen als Werkzeug. Sie müssen bis auf die Spitzen geschlissen sein. Die Enden werden mit einer Schere zu kleinen Dreiecken geschnitten.
Nächster Workshop steht vor der Tür
"Ich teile das Ei grundsätzlich durch vier. So entstehen die meisten Muster", erklärt Maria Schäfrig. "Ich messe dann den Umfang vom Ei und teile es perfekt ein."
Die Linien werden mit Bleistiften gezeichnet. Vielseitige Muster entstehen durch Verwendung von Zirkeln. Durch das Aneinanderreihen der Formen erhält man die typischen Ornamente.
Auf in die Praxis! Ich nehme mir ein ausgeblasenes Ei. Auch wenn meine gezeichneten Linien nicht gerade werden, ist die Begeisterung groß. Ich darf eine Farbe aussuchen, mit deren Bearbeitung ich beginnen möchte, wähle Blau. Dann wird das Wachs über dem Teelicht in der Löffelkelle erhitzt.
Ich tauche die Spitze der Feder in das heiße Wachs und tupfe schnell die kleinen Dreiecke auf das Ei. In der Theorie einfach - ist es aber leider nicht. Aus Dreiecken werden Pünktchen und Striche, aber meine moderne Kreation gefällt mir dennoch...
Selbst Lust? Am 26. März steigt im Sorbischen Museum Bautzen (Ortenburg 3) der nächste Workshop. Infos: sorbisches-museum.de.
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel