Crashkurs kurz vorm Osterfest: In 90 Minuten wurde ich zur Eiermalerin

Bautzen - Sonntagmorgen in Bautzen, der 90-Minuten-Workshop von Maria Schäfrig (64) wartet auf mich, die TAG24-Reporterin.
Sorbische Tradition im Selbsttest: TAG24-Reporterin Claudia Rausch (25) verziert ihre ersten Ostereier.
Sorbische Tradition im Selbsttest: TAG24-Reporterin Claudia Rausch (25) verziert ihre ersten Ostereier.  © Steffen Füssel

Die passionierte Kursleiterin und gelernte Schneiderin fand mit 40 Jahren ihre Liebe zu den sorbischen Ostereiern:

"Meine Tochter sollte in der Schule das Bemalen ausprobieren. Wir waren mit und konnten es auch versuchen. Es wurde nur leider gar nicht filigran. Das war mein Ansporn, ich musste es lernen."

Ihre Spezialität ist die Bossiertechnik. Dabei verbleiben die bunten Wachstupfer direkt auf dem Ei. Das Ergebnis hat man sofort. Benötigt werden ein ausgeblasenes Ei, ein gebogener Löffel, den man in ein mit Sand gefülltes Glas steckt, Bienenwachsblöcke und ein Teelicht zum Schmelzen.

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Gänsefedern dienen als Werkzeug. Sie müssen bis auf die Spitzen geschlissen sein. Die Enden werden mit einer Schere zu kleinen Dreiecken geschnitten.

Mit der Eier-Wahl fing das Experiment an.
Mit der Eier-Wahl fing das Experiment an.  © Steffen Füssel
Kursleiterin Maria Schäfrig (64) hilft den Teilnehmern bei ihren kleinen Kunstwerken.
Kursleiterin Maria Schäfrig (64) hilft den Teilnehmern bei ihren kleinen Kunstwerken.  © Steffen Füssel
Das Wachs wird über dem Teelicht in der Löffelkelle erhitzt.
Das Wachs wird über dem Teelicht in der Löffelkelle erhitzt.  © Steffen Füssel

Nächster Workshop steht vor der Tür

Das Verzieren erfordert höchste Konzentration.
Das Verzieren erfordert höchste Konzentration.  © Steffen Füssel

"Ich teile das Ei grundsätzlich durch vier. So entstehen die meisten Muster", erklärt Maria Schäfrig. "Ich messe dann den Umfang vom Ei und teile es perfekt ein."

Die Linien werden mit Bleistiften gezeichnet. Vielseitige Muster entstehen durch Verwendung von Zirkeln. Durch das Aneinanderreihen der Formen erhält man die typischen Ornamente.

Auf in die Praxis! Ich nehme mir ein ausgeblasenes Ei. Auch wenn meine gezeichneten Linien nicht gerade werden, ist die Begeisterung groß. Ich darf eine Farbe aussuchen, mit deren Bearbeitung ich beginnen möchte, wähle Blau. Dann wird das Wachs über dem Teelicht in der Löffelkelle erhitzt.

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Ich tauche die Spitze der Feder in das heiße Wachs und tupfe schnell die kleinen Dreiecke auf das Ei. In der Theorie einfach - ist es aber leider nicht. Aus Dreiecken werden Pünktchen und Striche, aber meine moderne Kreation gefällt mir dennoch...

Selbst Lust? Am 26. März steigt im Sorbischen Museum Bautzen (Ortenburg 3) der nächste Workshop. Infos: sorbisches-museum.de.

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel

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