"Wissenschaftliche Sensation": Archäologen machen interessanten Fund

Belkau - In der frühen Jungsteinzeit wurde nicht nur in der sehr fruchtbaren Magdeburger Börde Ackerbau betrieben. Archäologen haben nun in der östlichen Altmark Spuren der ersten Bauern gefunden.

In der Altmark finden derzeit archäologische Grabungen statt.
In der Altmark finden derzeit archäologische Grabungen statt.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Bei Grabungen vor dem Autobahnbau haben Archäologen nahe Belkau bei Stendal eine 7000 Jahre alte steinzeitliche Siedlung der ersten Ackerbauern und Siedler entdeckt.

"Bislang waren die für die ersten Ackerbauern typischen Hausgrundrisse in der Altmark, nördlich der Lössgrenze nicht bekannt", sagte Archäologin und Projektkoordinatorin Johanna Schüler.

"Das ist eine wissenschaftliche Sensation [...], wir gingen bislang davon aus, dass die ersten Ackerbauern vorrangig Lössböden aufsuchten", erläuterte Archäologin und Abteilungsleiterin Susanne Friederich.

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Löss entstand hauptsächlich in der letzten Eiszeit bis vor rund 13.000 Jahren. Der Wind verteilte dieses Material auch in Deutschland. Als Ausgangssubstrat bildet Löss die Grundlage für die ackerbaulich günstigsten Böden.

Neubau der A14: Archäologen finden Hinweise auf das Leben der ersten Bauern

Dabei konnten Spuren der ersten Bauern aufgedeckt werden.
Dabei konnten Spuren der ersten Bauern aufgedeckt werden.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Die ersten Ackerbauern in der Altmark entschieden sich den Archäologen zufolge für ihren Siedlungsplatz auf Schwarzerde anstelle von Lössuntergrund. Bislang wurden die Umrisse von vier Häusern freigelegt.

Die nun gefundenen Hausumrisse sind 6 bis 7 Meter breit und etwa 30 Meter lang. Entlang der Außenwände wurde lehmhaltiger Boden zur Isolierung der Wände entnommen.

Nach Angaben der Archäologen siedelten diese Bauern in der Gegend dauerhaft und betrieben genauso Landwirtschaft, wie sie es aus der Magdeburger Börde und anderen Gegenden mit hervorragenden Böden gewohnt waren.

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Die Grabungen erfolgten im Vorfeld des Neubaus der A14 im Abschnitt zwischen Stendal-Mitte und Osterburg.

"Im Zuge des Autobahnbaues befassen wir uns mit Landschaften, die wir bisher nicht detailliert kannten", sagte Friederich. Zwar liegen entlang der großen Flussläufe immer wieder einzelne Befunde mit Hinterlassenschaften der frühen Bauern vor; der Nachweis einer dauerhaften Siedlung mit großen Wohnbauten fehlte - und galt als ausgeschlossen.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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