Mitteldeutscher Pflegedienst zum sechsten Mal Opfer von fiesen Einbrechern

Querfurt - Dass manche Menschen keinerlei Skrupel kennen, beweist ein Fall in Sachsen-Anhalt, den "Kripo Live" unter die Lupe genommen hat. Bereits zum sechsten Mal in wenigen Jahren wurde hier bei einem ambulanten Pflegedienst eingebrochen.

Geschäftsführer Uwe Knörzer fand die Tür trotz dreier Verriegelungen herausgebrochen vor.
Geschäftsführer Uwe Knörzer fand die Tür trotz dreier Verriegelungen herausgebrochen vor.  © Screenshot/MDR/Kripo Live

Geschäftsführer Uwe Knörzer und sein Team haben in den vergangenen Jahren immer wieder erleben müssen, wie in die Räumlichkeiten des Querfurter Pflegedienstes "Cura-domum" in der Nebraer Straße eingebrochen wurde.

Das Ergebnis des letzten Einbruches in der Nacht vom 22. auf den 23. August war ein vollkommen zerstörter Tresor, dessen Überreste auf einem Feld im Saalekreis gefunden worden sind.

Nachdem die Täter auf den Innenhof gefahren und eine Überwachungskamera umgedreht hatten, verschafften sie sich gewaltsam Zutritt zu den Büroräumen, was auch die Spuren an der Tür beweisen.

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Eine Mitarbeiterin meldete ihm den Einbruch, woraufhin er zum Büro gefahren sei und "die Tür aufgebrochen, aus drei Verriegelungen wirklich rausgebrochen" vorfand, so Knörzer.

Im Gebäude hatten die Einbrecher sämtliche Schränke durchwühlt und mehrere Möbelstücke zerstört, bevor sie, vermutlich mit einer Sackkarre, den Tresor zu ihrem Fahrzeug transportiert hatten und davongefahren waren. Dabei hinterließen sie einen Sachschaden in fünfstelliger Höhe. 

Im gestohlenen Tresor habe sich unter anderem Bargeld der Pflegebedürftigen befunden, insgesamt eine Summe im vierstelligen Bereich. Außerdem wurden ein Laptop und Desinfektionsmittel entwendet.

Pflegebedürftige haben Angst

Der vollkommen zerstörte Tresor wurde kurze Zeit später auf einem Feld im Saalekreis entdeckt.
Der vollkommen zerstörte Tresor wurde kurze Zeit später auf einem Feld im Saalekreis entdeckt.  © Screenshot/MDR/Kripo Live

Doch das ist offensichtlich nur die Spitze des Eisberges, in den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Einbrüchen. 2016 wurden sogar schon zwei Dienstwagen gestohlen.

Daraufhin habe Pflegedienstleiterin Irene Ebert sich per Facebook sogar an den oder die Täter gewandt, denn: "Wenn du unser Auto klaust, kannst du auch meinen Dienst übernehmen."

Was sich erstmal witzig anhört, ist bitterer Ernst. denn ein ambulanter Pflegedienst kann nur schwer seine Arbeit machen, wenn die Fahrzeuge, mit denen die Pfleger normalerweise ihre Patienten erreichen, nicht mehr da sind.

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Auch an den Pflegebedürftigen, die sich im Rahmen der zusätzlichen Tagespflege in der Einrichtung aufhalten, gehen die Ereignisse nicht spurlos vorüber.

Manche fragen sich nun, ob die Diebe möglicherweise auch an ihre Schlüssel oder Akten und Dokumente herankommen könnten. Sie haben Angst, dass die Diebe bei ihren Streifzügen ihre Adressen erfahren und vielleicht auch bei Ihnen einbrechen könnten.

Um potenzielle Täter zukünftig abzuschrecken oder es ihnen wenigstens schwer zu machen, soll das bisher offene Grundstück nun eingezäunt sowie die Fenster zur Außenseite vergittert werden.

Nach wie vor ermittelt die Polizei in diesem Fall und bittet  die Bevölkerung mithilfe von "Kripo Live" um Unterstützung.

Über den Innenhof des Pflegedienstes hatten sich die Einbrecher Zutritt zum Gebäude verschafft. Nun soll das Grundstück eingezäunt, die Fenster vergittert werden.
Über den Innenhof des Pflegedienstes hatten sich die Einbrecher Zutritt zum Gebäude verschafft. Nun soll das Grundstück eingezäunt, die Fenster vergittert werden.  © Screenshot/MDR/Kripo Live

Wer Hinweise auf den letzten Einbruch geben kann oder in der entsprechenden Nacht etwas Auffälliges bemerkt hat, soll sich bitte mit der Kriminalpolizei Halle unter Tel. 03452241291 in Verbindung setzen.

Titelfoto: Screenshot/MDR/Kripo Live

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